el maricón
Geschrieben von CatchingPablo


Lass uns "Schiffe versenken" spielen - und du bist das Schiff
In der Wohnung der Familie Nivet
Nachmittag
Kit

20 Jahre

in einer Beziehung

Student (Sozialmanagement)

Zentrum

Mallard, Felix

Mittelschicht
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Folgendes Zitat wird als denkwürdiger Inplay-Moment eingetragen.
Zu behaupten, dass die Entscheidung seines Vaters ohne Widerworte hingenommen worden war, wäre gelogen. Definitiv gelogen. Jonah hatte heftig widersprochen. So heftig, dass er eine Woche lang nur nach Hause gekommen war, um seine Schwester nicht schmachvoll in diesem Kampf alleine zu lassen. Aber Malou musste immerhin nicht ihr Zimmer mit irgendwem teilen, weswegen sich sein emotionaler Support dezent in Grenzen hielt und er immer erst recht spät abends in die Wohnung zurückkehrte, die er sich mit Schwester und Vater teilte, seit seine Mutter vor 4 Jahren gestorben war. Sie kamen klar. Sie waren glücklich. Sie hatten einander. Kein Grund, daran etwas zu ändern. Und schon gar nicht SO. Wenn es nach ihm ging, hätte sein Vater keinen Ersatz gebraucht. Keine andere Frau, die nach einem Jahr Beziehung mit Sack und Sohn bei ihnen einzog. Scheiß drauf, dass Mathis ungefähr so alt war, wie er selbst. Er hatte den Kerl jetzt schon ein paar Mal "kennenlernen" dürfen. Und war eigentlich bereits jetzt für den Rest seines Lebens bedient. Doch anstatt diesem Arsch ein für allemal aus dem Weg gehen zu können, würde er sich für die nächsten Monate mit ihm das Mansardenzimmer im zweite Stock der Altbauwohnung teilen müssen. Wieso teilte eigentlich sein Vater und dessen neue Flamme nicht das Zimmer mit dem?! Äußerst unwillig hatte er seinen Schreibtisch verschoben, ans Ende seines Bettes, hatte eine Ecke des Raumes mit den schrägen Decken freigemacht. Und das auch nur, weil er ein schlechtes Gewissen hatte. Weil wiederum sein Vater ein schlechtes Gewissen hatte. Und weil er ihn oft hatte weinen hören, unten im Wohnzimmer, wenn er glaubte, die Kinder würden schlafen. Weil Jonah schlau genug war zu verstehen, dass es gut für Papa war, eine neue Frau an seiner Seite zu haben. Und dass er deswegen Mama nicht weniger liebte. Er verstand das ja alles. Machte die Sache mit dem Zimmer trotzdem nicht besser.
07.09.2023, 22:20
#1
Jenni

16 Jahre

in einer Beziehung

Schüler

Innenstadt

Bluman, Deaken

Mittelschicht
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Nochimmer verstand er es nicht. Kein bisschen. Eben noch hatte er sich auf einen gemeinsamen Familienurlaub in Italien gefreut - und von jetzt auf gleich hatte man ihm nicht nur eröffnet, dass eben jene Auszeit vom Alltag Geschichte war, sondern auch die Ehe seiner Eltern. Seit einem Jahr bereits. Ein verdammtes, langes Jahr hatten sie ihm vorgespielt, dass alles in Ordnung sei. 365 Tage, in denen er seiner Mutter viel Spaß gewünscht hatte, wenn sie sich mal wieder Abends hübsch zurecht gemacht mit ihren Freundinnen getroffen hatte. Nur waren es keine Freundinnen gewesen, wie er jetzt wusste, sondern ein anderer Mann. Ein Mann mit einer eigenen Familie - zu denen sie nun ziehen würden. Er wollte das nicht - kein bisschen. Lieber wäre er bei seinem Vater geblieben, auf den er aufgrund der ganzen Geheimniskrämerei zwar ebenfalls stocksauer war, der ihm aber wenigstens nicht wie ein Verräter vorkam. Sein Vater war nicht derjenige, der ihrer aller Familienleben einfach ausgetauscht hatte. Er war nicht der Grund, weshalb sich nun alles würde ändern müssen - auch, wenn er sicherlich nicht ganz unschuldig an der Trennung war. Wenn er also eine echte Wahl gehabt hätte, wäre er bei ihm geblieben. Doch dazu hätte er mit ihm nach Bordeaux ziehen müssen, was einen Abschied von seinen Freunden bedeutet hätte. Und damit einen Abschied von IHM. Und so hatte er zähneknirschend zugestimmt, mit seiner Mutter in den Haushalt ihres neuen Freundes zu ziehen. Und den dessen Kinder. Um die persönliche Hölle jedoch perfekt zu machen, musste er sich auch noch das Zimmer mit dem Sohn des neuen Mannes seiner Mutter teilen. Dem schwulen Sohn. Er wollte schreien. Aus Wut, aus Verzweiflung und vor Trauer. Doch es nützte nichts. Er war hier, in dieser fremden Wohnung. Schweigend stand er in der Tür zu seinem neuen Zimmer. Sein schmales Bett sah in der Ecke unter der Dachschräge absolut falsch aus - und er selbst fühlte sich auch genauso, als er mit einer Tasche in das Zimmer trat, die kurzerhand neben das Bett geschmissen wurde.
08.09.2023, 20:32
#2
Kit

20 Jahre

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Mallard, Felix

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Natürlich war Jonah anwesend, als die Eindringlinge einzogen, mit Kisten und Koffern jeden Zentimeter der Wohnung belagernd, bis es in den geliebten Vier Wänden aussah, wie in einem Warenlager. Er versuchte, nicht all zu sehr im Weg herumzustehen und ließ sich sogar von Papas Flamme die ein oder andere Topfpflanze in den Arm drücken, die er irgendwo sinnfrei platzierte. Er war ein netter Kerl. Und es war ja grundsätzlich nicht ihre Schuld, dass seine Mutter gestorben war. Aber am wichtigsten war ja, zu verhindern, dass Mathis sich allzu breit machte. Er überließ also irgendwann seiner Schwester die Oberaufsicht über das Chaos und zog sich auf sein Zimmer zurück. Ja, in seinem Kopf würde es das auch für immer bleiben! SEIN Zimmer.
Jonah hatte gerade im Schneidersitz auf seinem Bett Platz genommen, die E-Gitarre auf dem Schoß, als sich die Tür öffnete. Stumm beobachteten die dunklen Augen, wie Mathis eintrat. Er glaubte, Missmut in der Mimik des anderen zu lesen, was ihn nicht verwunderte. Wieso sollte es dem Perrin anders gehen, als ihm selbst. Der Gedanke hatte zumindest etwas befriedigendes.
06.01.2024, 15:02
#3
Jenni

16 Jahre

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Bluman, Deaken

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*sollte irgendwer glauben, dass er sich an diesem Umzug beteiligte*
*hatte derjenige wohl nicht mit der Trotzigkeit eines Teenagers gerechnet*
*eigentlich war der junge Perrin im Kontext mit seiner Familie umgänglich und pflegeleicht*
*doch hier kam es ihm darauf an ein Statement zu setzen*
*er würde sich an diesem Bullshit nicht beteiligen*

*in dem Zimmer, das er sich mit Jonah teilen musste, angekommen*
*war er sich auf sein Bett*
*und funkelte wütend zu dem Anderen hinüber*

Ich hoffe du hast nicht vor, dieses Folterinstrument zu nutzen.

*blaffte er den Andern an*
*allein der Umstand, dass sie hier in diesem Raum die gleiche Luft atmeten*
*erschien ihm in diesem Moment einfach zu viel*
*er war traurig, enttäuscht und verletzt*
*ohne irgendetwas davon richtig greifen zu können*
*lieber konzentrierte er sich daher auf die Wut*
*die sich so leicht gegen den anderen Jungen richten ließ*
*der alles verkörperte*
*gegen das er selbst schon so lange kämpfte*
11.05.2024, 16:46
#4




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