el maricón
Geschrieben von CatchingPablo


Let's do this shit.
Pfarrhaus der St-Ferréol Kirche
Nachmittags
Jenni

17 Jahre

Single

Schüler

Alter Hafen

Doohan, Hunter

Mittelschicht
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Natürlich hatte Auguste nicht damit gerechnet, dass sich ihre Partnerarbeit so entwickeln würde. Er war sogar vielmehr davon ausgegangen, dass man ihn unter Androhung von Schläge dazu bringen würde die gesamte Arbeit alleine zu machen. Was er auch getan hätte. Doch Paco schien nicht nur der typische Draufschläger zu sein, denn das, was er da erzählte, hatte durchaus einen gewissen Tiefgang - den er dem Anderen möglicherweise nicht unbedingt zugetraut hätte.
Und es brachte ihn auch ein wenig in eine schwierige Lage, denn wenn er sich nun wirklich auf diese Debatte einließ und seine Gedanken dazu aussprach, würde er vermutlich ziemlich viel Ärger von seinem Vater bekommen. Zumindest, wenn er es mitbekam - und bei einem Haus voller Kinder, die einem hörig waren, bekam man eigentlich so gut wie alles mit. Allerdings konnte er ja auch nicht einfach stumm bleiben und die Antwort verweigern. Dass sein Bruder neugierig den Kopf in das gemeinsame Zimmer steckte und Gus damit einen guten Grund gab aufzustehen und die Tür zu schließen, war daher fast schon eine glückliche Fügung.

Wieder bei Paco angekommen, ließ er sich wie zuvor in den Schneidersitz sinken und dachte über die Worte seines Mitschülers nach. Ohne, dass sie es darauf angelegt hatten, hatten sie sich in eine wirklich gute Unterhaltung manövriert. "Natürlich. Sie würde einiges zurück lassen, wenn sie den Entschluss fassen würde zu gehen. Nicht nur ihren Mann - die gemeinsame Wohnung oder das Haus, vielleicht sogar ihre Altersvorsorge. Ihre Freunde, wenn die mehr zu ihm halten. Während er sich einfach ein neues Leben aufbauen könnte, würde sie ganz von vorne anfangen.", er dachte an seine eigene Mutter. Daran, wie sehr sie sich aufgeopfert hatte - für ihre Familie, ihren Mann und ihre Gemeinde. Aber wenn sie morgen entschließen würde, dass sie ihren Mann verließ weil er ein prügelnder, machtbesessener Arsch war, würde sie ohne einen einzigen Freund und vollkommen alleine dastehen. Das war bitter. "Irgendwie krass, dass das heutzutage noch so ist oder?", sprach er den Gedanken leise aus, der sich ihm aufgedrängt hatte. "Ich meine wir haben das Jahr 2020 und trotzdem..", schien es einfach ungerecht zu sein.
03.10.2023, 09:34
#11
Anna

18 Jahre

Single

Schüler

Innenstadt

Piper, Arón

Unterschicht
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„Vermutlich wäre sie auch finanziell aufgeschmissen. Selbst wenn sie arbeitet, wird sie niemals das Gehalt bekommen, das ihr Mann bekommt und vermutlich sehr weit unter dem Standard leben, den sie mit ihm gewohnt ist. Es gibt also einiges zu verlieren. Außerdem wurde die Geschichte ja auch vor fast hundert Jahren geschrieben. So eine Scheidung war da noch nicht wirklich Gang und Gäbe. Ich denke auch das könnte schwierig werden.“ Und in jedem Fall hätte sie die Schuld getroffen, da war er sich sicher. „Ich hab‘ dazu mal was im Fernsehen gesehen. Wenn so eine Ehe kaputt ging, war damals immer die Frau Schuld und man konnte sich nur unter bestimmten Bedingungen scheiden lassen.“ Im Grunde hatte gerade zu dieser Zeit eine Frau nur verlieren können. Heute war es manches Mal nicht besser, aber wenigstens konnten sie eine Ehe relativ unbeschadet entkommen, wenn sie darin nicht mehr glücklich waren. „Auf der anderen Seite gewinnt sie eben ihre Freiheit. Vor ihm. Mehr Selbstbestimmung eben. Ich denke das ist ein Fall, in dem sie sich überlegen muss, was ihr wichtiger ist.“ Stabilität oder Selbstbestimmung. Ziemlich traurig, wie er fand. Gut, dass wenigstens diese Zeiten vorbei waren. Dabei war die Gesellschaft in der sie lebten noch immer ganz schön verkorkst.
Krass war ein Ausdruck, den Paco selbst noch für ziemlich milde hielt. Es gab vielleicht nicht besonders viel auf dieser Welt, das der Mexikaner wirklich verstand, die Logik dahinter wie Frauen in der Gesellschaft behandelt wurden aber erschloss sich ihm einfach nicht. Vielleicht aus dem simplen Grund, dass er umgeben von starken Frauen aufgewachsen war und der Mentalität, die seiner gesamten Familie innewohnte. Alle waren gleich. Alle waren fähig. Man ergänzte sich da, wo es Schwächen gab, man war immer füreinander da und respektierte einander. Seine Cousine war das krasseste Mädchen, das er kannte und irgendwie – für ihn – der Inbegriff einer Frau. Sie war stark, sie wusste, was sie wollte und wie sie sich durchsetzte, gleichzeitig war sie aber eben auch das, was andere von Frauen erwarteten. Wenn sie es denn wollte. Und ihr Gegenüber es verdient hatte. Wenn er eine Sache wusste, dann war es, dass er Frauen mochte. Sehr sogar. Wenn auch nicht sexuell. Zu schätzen wusste er sie eindeutig und wenn er ehrlich war, hielt er sie oft für tougher als Männer. Er für seinen Teil hatte jedenfalls keinen Bock darauf jeden Monat auszubluten und unter Schmerzen zu leiden oder sogar einen Menschen sonst wo rauszupressen. „Ich glaub‘ das Wort, das du eigentlich suchst, ist krank. Es ist krank, dass das heute noch so ist.“ Nicht überall, das wusste er. Aber es reichte, dass es stellenweise so lief. Und kaum einer hörte ihnen zu. „Würden meine Cousine und ich dasselbe lernen und den gleichen Job im selben Betrieb machen, würde ich hoch wahrscheinlich trotzdem mehr verdienen als sie nur weil ich ein Typ bin und sie eine Frau.“ Was total bescheuert war. Alles, was er konnte, konnte Izzy um Längen besser, wenn sie es nur versuchte und auch wirklich wollte. Außer vielleicht lesen und schreiben. Aber dafür konnte sie wirklich nichts. „Und die ganze Scheiße, die sie sich von Typen geben lassen muss, ist total krank.“ Klar gab es auch Arschlöcher, die ihn anmachten und manch einer wollte auch einfach nicht lockerlassen, aber er musste trotzdem nicht aufpassen, wenn er allein unterwegs war. Weder tagsüber noch nachts. Kein Wunder, dass er unbedingt auf die aufpassen wollte. Wenn sie keinen älteren Bruder hatte, der jeden windelweich prügelte, der sie nicht gut genug behandelte, dann erledigte das eben ihr älterer Cousin.
13.11.2023, 17:16
#12
Jenni

17 Jahre

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Er konnte gar nicht anders, als an seine eigene Mutter zu denken. Wie es ihr ergehen würde, wenn Sie sich von seinem Vater trennen würde. Wen hätte sie dann noch? Welche Absicherungen würden ihr zustehen? Das Bild, das sich vor seinem inneren Auge abzeichnete, war düster und erklärte wohl, weshalb seine Mutter nochimmer bei ihm war, obwohl sie eigentlich eine überwiegend gewaltfreie Erziehung lebte. War einem die eigene Freiheit wirklich so viel wert? Was konnte man schon damit anfangen, wenn man bedachte, wie eingeschränkt und abhängig sie von ihm war? Möglicherweise würde sie sogar ihre Kinder zurück lassen müssen - etwas, was für den jungen Mann absolut unvorstellbar war. Dafür ging seine Mutter einfach viel zu sehr in ihrer Rolle als Mutter auf.
Die Bemerkung, dass er eigentlich das Wort krank hatte nutzen wollen, ließ den jungen Priestersohn nicken. Ja, so gesehen war es das wirklich. Auch wenn er das wohl kaum so deutlich formulieren konnte. Dafür hatten sie dann wohl Paco, denn er selbst hatte viel zu große Angst vor den Ohren, die die Wände hier manchmal hatten. "Das ist wirklich einfach nur... unvorstellbar. Als ob das Geschlecht irgendeine Aussage darüber treffen könnte, wie jemand seine Arbeit erledigt.", erwiderte er und blickte gedankenverloren durch das Fenster nach draußen, wo man die ruhige Straße erblicken konnte. "Geht deine Cousine auch auf unsere Schule?", erkundigte er sich beiläufig, weil er das Gefühl hatte, dass sie für den Moment mit ihrer Arbeit an ihr Ende gekommen waren. Zumindest war es wenig hilfreich, ein Für und Wider zu erarbeiten, wenn sie eigentlich beide die gleiche Meinung vertraten. Nur eben unterschiedlich direkt. Erst als die Frage draußen war, bemerkte er, dass es vielleicht viel zu übergriffig war und Paco möglicherweise keinerlei Interesse hatte ihm irgendetwas zu erzählen. "Entschuldige, das geht mich ja auch gar nichts an.", setzte er direkt nach und hoffte, dass ihm das nun nicht doch noch Ärger einbrachte.
19.11.2023, 15:55
#13
Anna

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Es war wirklich unvorstellbar, wenn man nur einen Hauch von Respekt vor seinen Mitmenschen hatte. Eine Eigenschaft, die die wenigsten mit dem Mexikaner in Verbindung brachten, allerdings wusste er einen hart arbeitenden, gutmütigen Menschen durchaus zu schätzen. Ganz unabhängig davon, was diese Person zwischen ihren Beinen hatte oder nicht. Das war einfach etwas, das jeder verdient hatte, wie er fand. Nur wenn man sich daneben benahm und ein Arsch war, musste man eben damit rechnen, dass es Schläge gab. Zugegeben: auch zu Leuten wie seinem Projektpartner konnte er ziemlich hässlich werden, aber das gehörte eben irgendwie dazu, wenn man ein gewisses Image aufrechterhalten wollte. „Tja, so ist halt die Gesellschaft.“ Große Klappe in Bezug auf Gleichberechtigung, Emanzipation und so und trotzdem rannte noch eine Horde an hirnverbrannten Idioten herum, die nicht lebensfähig waren, wenn sie nicht von einer Frau betüdelt wurden, die der Meinung waren, dass Frauen eben auch nur dazu gut waren, ihre Mutter zu ersetzen, wenn sie erstmal zuhause ausgezogen waren.
„Ich reiß dir nicht gleich den Kopf ab, wenn du mich sowas fragst, weißt du?“ Irgendwie war es schon interessant zu sehen, dass gerade Leute wie Gus bei allem, was sie sagten, Angst zu haben schienen sich damit eine Abreibung einzufangen. Dabei war es Pablo eigentlich relativ egal nach solchen Belanglosigkeiten gefragt zu werden. „Ist sie, ja.“, antwortete er also einfach in aller Ruhe auf die Frage des Jüngeren. „Sieht aus wie ich, nur als Mädchen, hat ne riesengroße Klappe, zieht sich ziemlich wild an…“ Eigentlich war Izzy nicht zu verwechseln und fiel, seiner Meinung nach, auch ziemlich auf. Was ja auch absolut nichts Schlechtes war. Er fand zumindest, dass das ganz gut zu ihr passte und sie auch etwas gewagtere Looks gut tragen konnte. Sie war ja auch echt hübsch – so aus den Augen eines Homos betrachtet halt. „Bin mir ziemlich sicher, dass du sie schon mal gesehen hast.“ Allein schon wenn Gus ihn in den Pausen sah, war es sehr wahrscheinlich, dass auch seine Cousine in seiner Nähe war. Weil sie eben einfach so gut wie immer zusammen waren. War in ihrer Familie halt ganz normal, dass man sich nahe war. Und, ganz ehrlich, lieber so als irgendwie anders. Er konnte sich gar nicht vorstellen wie es sein musste, mit seiner Familie nichts am Hut zu haben. Oder nichts von ihnen wissen zu wollen.
07.01.2024, 15:25
#14
Jenni

17 Jahre

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Alter Hafen

Doohan, Hunter

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*er nickte leicht*
*als Pablo meinte so wäre die Gesellschaft eben*
*Recht hatte er*
*das würden sie wohl auch nicht so schnell ändern*

*als der Andere meinte er würde ihm schon nicht den Kopf abreißen*
*nur weil er ihm eine Frage stellte*
*sah er ihn einen Moment überrascht an*

Oh, okay. Gut...

*und bekam auch direkt eine Antwort*
*die ihn kurz nachdenken ließ*
*und nickte dann*

Ich hab sie schon mal gesehen. Sie ist ziemlich... tough.

*angsteinflößend wäre alternativ auch richtig*
*aber tough reduzierte die Wahrscheinlichkeit*
*dass er auf die Nase bekam*

Ihr steht euch nahe, oder?
01.05.2024, 14:37
#15
Anna

18 Jahre

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*ein wenig musste er über die Wortwahl schmunzeln*
*für die der Kleine sich da entschied*
*tough passte schon zu ihr*
*aber er fragte sich echt*
*was er wohl ansonsten gesagt hätte*

Kann man so sagen, ja.

*stimmte er ihm zu*
*natürlich war sie das nicht nur*
*er wusste es weitaus besser*
*aber er würde einen Teufel tun*
*irgendjemandem zu erzählen*
*dass sie genug Unsicherheiten hatte*
*und keine so harte Schale*
*wie manch einer dachte*

Schon. Ist bei uns in der Familie halt ganz normal. Wir kümmern und einfach alle umeinander.

*das war das Normalste auf der Welt für sie*
*genau so wie es normal war*
*dass die zwei ältesten Kinder sich viel*
*um ihre jüngeren Geschwister kümmerten*
*während ihre Eltern arbeiteten*
*um Geld nach Hause zu bringen*
06.05.2024, 10:33
#16




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