Das Lachen des Anderen irritierte Aleron, der sofort die Stirn runzelte. Was zum Teufel war daran nun so lustig? Er verstand es nicht, glaubte aber, dass sich Thibault von im ertappt fühlen könnte und daher vielleicht gelacht hatte. Dementsprechend erwartete er bereits, dass der Andere ihm Recht geben würde und doch tat er dies nicht. Stattdessen blieb er bei seiner Geschichte, während Ale den Mann skeptisch betrachtete. “Aha.”, machte er leise, wusste allerdings auch, dass er keinen Grund hatte, dem Anderen nicht zu glauben. “Komisch, dass du dich dann ausgerechnet für meine Lieblingsbar entschieden hast.”, aber natürlich hätte Bau nicht wissen können, dass er diese Bar am Liebsten hatte und hier eben bereits Stammgast war. Sie hatten schließlich nie darüber gesprochen. “Aber schön, dann war es eben ein Zufall.”, auch wenn er daran noch immer seine Zweifel hatte, daran nun aber festzuhalten, erschien ihm absolut bescheuert und kindisch. Die Antwort darauf, was er hier machte ließ Aleron ebenfalls nicken und so langsam kam er sich wirklich ziemlich lächerlich vor, während er sich fragte, was er hier eigentlich tat. Warum war er nicht an der Bar sitzen geblieben, sondern hatte sich ausgerechnet zu Thibault gesellen müssen? Wieso hätte er nicht einfach weiterhin so tun können, als würde er den Anderen nicht kennen? Aleron wusste weder eine Antwort auf die eine noch auf die andere Frage und doch konnte er sich nun nicht von dem Anderen entfernen. Konnte ihn nicht mit diesem komischen Kerl alleine lassen, während er selbst von dem Älteren ignoriert wurde und ständig bei ihm auf Ablehnung stieß.
Die nächsten Worte rissen ihn aus diesen Gedanken, ließen ihn leicht zusammenzucken und Ale begann sich zu fragen, was er dem anderen Mann getan hatte. Warum wollte er seine Gesellschaft nicht? Bereits am gestrigen Tag hatte Bau deutlich gemacht, dass er nicht an der Gesellschaft von Ale interessiert war, dass er für ihn nur ein Patient war und mehr eben nicht, doch weder gestern noch heute verstand der Franzose, warum der Andere ihn nicht kennenlernen oder sich zumindest mit ihm unterhalten wollte? Bislang hatte der Ältere schließlich nur über seine nicht vorhandenen Probleme reden wollen, aber nie über andere Dinge. Vollkommen gefangen in diesen Fragen blieb Aleron stehen, machte eher geistesabwesend Platz, während er ansonsten vollkommen weggetreten zu sein schien. Nur am Rande bemerkte er, dass Thibault weiter spielte, nahm wahr, dass dieser gewonnen hatte und doch dauerte es einen ganzen Moment bis Ale es wieder ins Hier und Jetzt schaffte. Bevor er eine dieser Fragen stellen konnte, kam ihm ein neuer Gedanke und auch, wenn er bislang nicht daran gedacht hatte, erschien ihm dies nicht völlig abwegig zu sein. Vielleicht war Thibault einfach nur sauer wegen gestern und hatte nur deswegen gesagt, dass sie sich getrennt voneinander einen schönen Abend machen sollten?
“Tut mir Leid wegen…”, begann er nun, erinnerte sich im letzten Moment noch an die neue Gesellschaft von Bau und warf diesem einen kurzen Blick zu, bevor er sich wieder auf Thibault konzentrierte. “...gestern.”, schloss er nun, gab damit nicht zu viel Preis und dennoch würde der Andere wissen, was Aleron meinte. Oder zumindest hoffte der Tätowierte das. “Warum willst du…”, doch bevor er die Frage zu Ende stellte, brach er diese ab, wollte dies nicht vor irgendeinem Fremden klären und hatte gleichzeitig Angst vor der Antwort, die darauf folgen könnte. Und so schüttelte Aleron den Kopf, während er sich bereits abgewandt hatte. “Vergiss es. Ich…stör euch nicht weiter.”, und auch, wenn er am liebsten bei Bau geblieben wäre, zwang er sich dazu zurück zur Bar zu gehen, wo er wieder auf einen der Hocker rutschte und niedergeschlagen mit seiner Flasche spielte.