Thibault wusste nicht, ob es dem Anderen häufig passierte, dass er die Leute um sich herum falsch verstand. Er wusste nur, dass es Aleron häufig bei ihm passierte. Ständig, um genau zu sein. Eigentlich, wenn er ehrlich war, konnte er kaum etwas sagen ohne Angst davor haben zu müssen, dass es bei dem Jüngeren irgendwie falsch ankam. Insofern hatte sich Ale vielleicht wirklich zu dem notwendigen und richtigen Schritt durchgerungen, ihre professionelle Beziehung zueinander zu beenden - etwas, von dem Thibault lange nichts hatte wissen wollen. Zu sehr hatte er sich an dem Gedanken festgebissen, dass er dem Anderen würde helfen können. Nur hatte er das bisher nie gekonnt - ganz im Gegenteil. Ihr letztes Treffen hatte bewiesen, dass er sogar das Zeug hatte die Aggressionen bei dem Anderne nur noch zu triggern. Als Ale nun aber meinte, er hätte seine Anwesenheit nur beim Spielen und nicht bei einer Unterhaltung akzeptiert, zogen sich die Brauen des Therapeuten etwas zusammen. "Eigentlich..", begann er und versuchte zu verstehen, wie man denn zu diesem Schluss hatte kommen können."... habe ich gedacht, dass man beides verbindet. Ich meine.. du kamst auf mich zu und hast mir unterstellt, dass ich dich verfolge. Ich hab nur deutlich machen wollen, dass dem nicht so ist.", und deswegen hatte er sich vielleicht etwas distanzierter gezeigt, als er eigentlich war. Doch wie man es machte, machte man es offensichtlich falsch.
Und offenbar hatte er selbst einiges falsch verstanden, wie sich nun zeigte. So offen wie am heutigen Abend hatte sich Aleron jedenfalls nicht ein einziges Mal während ihrer gemeinsamen Sitzungen gezeigt. Und Bau war wirklich überrascht, dass er mit seiner Ablehnung solch eine Wirkung auf den Anderen gehabt hatte. So einen großen Wirkungskreis hatte er sich selbst dabei nicht wirklich zugetraut. Als er es schaffte, Ale vom Gehen abzuhalten, lächelte er den Anderen an. "Ich hab keinen Grund irgendetwas zu tun, worauf ich keine Lust habe.", beantwortete er die Frage, ehe er ein deutlicheres "Ich würde mich wirklich freuen.", hinterher setzte. Und so winkte er den Barkeeper heran, damit er ihnen beiden ein weiteres Bier bestellen konnte. "Das hier ist also deine Lieblingsbar?", erkundigte er sich, ehe er dem Jüngeren das Glas zum Anstoßen hin hielt.