Nachdem Bau ihnen beiden ein Bier bestellt hatte, begannen sich die beiden Männer zu unterhalten und beinahe sofort bemerkte Ale, dass der Ältere nun deutlich mitteilsamer zu sein schien. Nicht nur, dass er ihm offenbart hatte, dass er alleine lebte, sondern verriet ihm nun auch noch das wo, sodass es für Ale ein Leichtes sein würde, seinen Wohnort zu finden und dort aufkreuzen, wenn er dies denn wollte. Einen Moment war Ale wie gefangen von diesem Gedanken, bevor er sich doch lieber wieder auf den Mann vor sich konzentrierte und leicht schmunzelte. “Ich hatte immer das Bild vor Augen, dass du zu einer hübschen Frau mit Baby nach Hause kommst.”, eine perfekte kleine Familie eben, doch offenbar hatte er mit dieser Einschätzung ziemlich falsch gelegen und dieses Wissen freute ihn mehr als es sollte, denn was interessierte ihn auch schon, dass der Andere eben doch keine Frau an seiner Seite hatte? Eigentlich nichts. Eigentlich.
Die Frage seines ehemaligen Therapeuten ließ ihn die Brauen heben, während er kurz darüber nachdachte, ob es Amélie stören würde, doch tatsächlich glaubte er dies nicht. “Nein, denke nicht. Hat sie zumindest bislang auch nie gestört.”, was andersrum natürlich noch einmal eine ganz andere Sache war, was möglicherweise auch erklärte, warum seine kleine Schwester nie männlichen Besuch mit brachte, sondern nur ihre nervigen kleinen Freundinnen, die er nicht besonders gut leiden konnte.
Irritiert hob Aleron jedoch seine Brauen, nachdem der Ältere zu lachen begonnen hatte und den Bruchteil einer Sekunde fragte er sich, was denn so lustig war, als er auch schon die Antwort erhielt. Eine Antwort, die dem Älteren einen weiteren irritierten Blick seinerseits einbrachte und er im ersten Moment nicht so richtig wusste, was er dazu sagen sollte. “Ähm..”, machte er daher leise und fuhr sich kurz durch das kurze Haar. “Komplimente erkenne ich eigentlich schon…ich habe nur nicht erwartet von dir eins zu bekommen.”, kam es ihm dann ehrlich über die Lippen. Nicht, nachdem ihre sonstigen Gespräche nicht ganz so harmonisch verlaufen waren und er bislang geglaubt hatte, dass er einfach nicht sein Typ wäre. Oder einfach nicht gut genug. "Danke…für die beiden Komplimente.”, bedankte er sich nun und konnte das leichte Gefühl von Verlegenheit nicht gänzlich abschütteln.
Und während Bau ihm auch die andere Antwort lieferte, trank Ale ebenfalls von seinem Bier, während er ihm aufmerksam lauschte und den Mann einen Moment betrachtete. “Du stehst dann auch generell Drogen gegenüber kritisch, hm? Aber…verstehe ich voll. Ist Teufelszeug.”, ging er nun auf die Worte ein und beschloss, dass er dem Anderen vielleicht besser nicht verraten sollte, dass er regelmäßig Drogen zu sich nahm und diese mittlerweile auch brauchte, damit er stellenweise funktionieren konnte. “Wie kommt es, dass du auf einmal so…offen und locker bist? Also mir gegenüber meine ich."