Bei einem Bier wurde die Stimmung gleich viel lockerer und das Gespräch ergab sich beinahe wie von selbst. Bei ihrem gemeinsamen Mittagessen war es an manchen Stellen ähnlich leicht gewesen, sich mit Aleron zu unterhalten - die Stimmung war jedoch stets dann gekippt, wenn sich Bau geweigert hatte Anekdoten aus seinem Privatleben mit seinem Patienten zu teilen. Nun, da er daran nun nicht mehr gebunden war, war auch dieser Stolperstein aus dem Weg geräumt und sie konnten sich ganz normal unterhalten. Das Bild das Ale dabei von ihm hatte, brachte den Psychologen zum Lachen. "Nette Vorstellung. Nicht, dass ich was gegen Frau und Kind einzuwänden hätte - so ganz per se - aber nein. So ein Bilderbuchleben führe ich dann doch nicht. Aber interessant wäre, wie du zu dem Schluss gelangt bist ich wäre nicht nur heterosexuell sondern würde dazu noch in einer Bilderbuchstory leben. Lag's am Pullover? Ich weiß, die sind manchmal etwas sehr.. naja... langweilig.", dabei hatte er auch noch andere Sachen im Schrank, sah nur eben davon ab seine Patienten mit seiner Kleidung irgendwie abzulenken. Leicht nickte er, als Ale ihm von seiner Schwester berichtete. Gerne hätte Bau noch ein wenig nachgefragt - insbesondere, ob Ale ebenso locker war was seine Schwester betraf - doch irgendwie ahnte er, dass er damit vermutlich nur in ein Fettnäpfchen treten würde. Die Frage verkniff er sich besser, wenn er weiterhin die gute Stimmung genießen wollte.
Das Kompliment ließ Ale ziemlich irritiert zurück und der Ausdruck, mit dem ihn der Andere nun bedachte, war wirklich herzallerliebst. Und so konnte Bau gar nicht anders als einfach weiterhin zu grinsen, wenngleich das Lachen mittlerweile versiegt war. "Naja, das ist eben der Unterschied mich privat kennenzulernen oder mit mir in meinem Büro zu sitzen.", entgegnete er und zuckte amüsiert mit den Schultern, wobei er weiterhin Acht darauf gab, seinen Beruf nicht konkret zu benennen um zu vermeiden, dass jemand doch noch mitbekam, dass sich Ale in psychologischer Behandlung befand. "Aber nur weil ich das bisher nicht habe ausdrücken können, heißt das nicht, dass mir nicht aufgefallen wäre, dass mir ein ziemlich attraktiver Kerl gegenüber sitzt. Ich hab schließlich Augen im Kopf.", und man musste schon echt blind sein die Attraktivität von Aleron zu verkennen.
Was die Drogen anging, wog er nachdenklich den Kopf hin und her. "Ich sehe das ein bisschen differenzierter. Es gibt Leute, die gelegentlich konsumieren und dabei weder irgendwelche Anzeichen für Abhängigkeit zeigen, noch gesundheitliche Einschränkungen davon tragen. In dem Fall habe ich keinen Grund es zu verteufeln. Ich sehe nur aber auch, dass in jedem Konsum die Gefahr immenser körperlicher und psychischer Beeindrächtigungen innewohnt und dieser Gefahr sollte man sich bewusst sein. Ich für meinen Teil will das Risiko nicht eingehen, eine Psychose zu entwickeln oder mich zu krass zu enthemmen.", erklärte er und lächelte.
Was seine Bereitschaft anging, nun mehr von sich preis zu geben, zuckte er leicht mit den breiten Schultern. "Hab doch gesagt, dass ich beruflich dazu verpflichtet war mich da zurück zu halten. Da ich das jetzt nicht mehr muss... kann ich mich so geben, wie ich eben bin."