Zugegeben, er hatte darauf gehofft, dass sie die Flugzeit mit ein paar Zärtlichkeiten überbrücken würden. Am Ende konnte er sich allerdings auch nicht beschweren, hatten sie so zur Abwechslung wirklich Zeit sich miteinander zu unterhalten - und das zur Abwechslung ganz ohne Streitigkeiten. Sollte sich das durch ihren gesamten Ausflug ziehen, dachte der Unternehmer, sollte er möglicherweise ernsthaft den Verkauf der Villa in Betracht ziehen. Vielleicht war sie ja verflucht oder sowas - das würde jedenfalls die andauernd aufkommenden Zwistigkeiten erklären.
Auch in Paris hatte Mateo davon abgesehen, sich selbst durch den Pariser Verkehr zu quälen, sodass sie beide ein eleganter Wagen erwartet hatte, der sie durch die Stadt fahren würde. Nachdem er bereits Pariser Croissants angekündigt hatte, war ihr erstes Ziel das Café Procope im traditionellen Studentenviertel Quartier Latin gewesen. Hatte Val bisher Mateo's Stellung bisher nur anhand der Villa und materieller Güter erkennen können, bekam der Spanier nun noch einen anderen Einblick. Während die meisten Touristen sich schwer tun dürften, in einem der beliebten Cafés mal eben einen Tisch zu bekommen, wurde Mateo bereits beim Aussteigen aus dem Wagen erwartet. Die Wahl, einen der sonnigen Plätze an der Straße oder in einem Separree zu erhalten, fiel aufgrund des schönen Wetters leicht auf einen gemütlichen Tisch auf dem Bürgersteig, wie es für Paris üblich ist. Hier saßen sie nun, den Tisch voller verschiedener französischer Speisen und taten das, was man in Paris am besten konnte: Das Leben und den Moment in vollen Zügen genießen. Mateo trank einen Schluck von seinem Café au Lait und blinzelte lächelnd ein wenig gegen die Sonne an, während er zu Val hinüber blickte. "Das hier ist übrigens das älteste Café in Paris. Es existiert bereits seit 1686 und war für viele bedeutende Männer und Frauen der Aufklärung ein beliebter Treffpunkt.", plauderte er darauf los und man konnte ihm ansehen, wie entspannt er war. "Ich habe gehört das Coq au vin soll hier ausgesprochen gut sein.", wenngleich er selbst noch nicht in das Vergnügen gekommen war, es zu probieren. "Also.. was möchtest du in Paris erleben? Eine Stadtrundfahrt? Oder lieber den Eiffelturm sehen? Vielleicht das Louvre Museum besuchen oder lieber die Katakomben bewundern? Du entscheidest, wir können alles machen, worauf du Lust hast.", ihm war es letzten Endes egal. Er würde sich ausgiebig an der Freude des Jüngeren erfreuen, der bereits jetzt die ganze Zeit wie ein Honigkuchenpferd strahlte.