Der Konter seines ehemaligen Therapeuten brachte Ale zum Grinsen, während er den Älteren amüsiert betrachtete. Und möglicherweise hatte Bau recht damit, dass andere Leute der Meinung waren, dass sein Ego bereits groß genug war und nicht noch mehr gestreichelt werden musste. Ein Umstand, der dem Tätowierten nicht egaler sein könnte. Zumindest so lange er solche Streicheleinheiten von dem Älteren erwarten konnte und so wie er Thibault einschätzte, würde er dies definitiv können. “Möglich, aber dann haben die wohl eine falsche Meinung gehabt.”, hielt er nun grinsend und überhaupt nicht ernst gemeint dagegen, was er mit einem leichten Schulterzucken sogar noch unterstrich. Und mit den nächsten Worten von Bau wurde sein Grinsen sogar noch breiter, denn auch wenn sie hier offensichtlich über das Ego sprachen, kam Ale nicht umhin sofort an etwas Anderes zu denken und der Jüngere war sich sicher, dass Bau auch genau darauf abgezielt hatte. “Mein Ego ist nicht das Einzige an mir, was Zärtlichkeiten braucht.”, ließ er den Älteren nun leise wissen, während seine Augen verheißungsvoll glitzerten und das leichte Lächeln um seine Lippen auch eine deutliche Sprache sprachen. Um das Ego ging es mittlerweile ganz sicher nicht mehr. Oder zumindest nicht mehr nur.
Auf dem Bett angekommen war das Ego des Tätowierten allerdings vollkommen vergessen, denn in diesem Moment zählte nur noch, dass sie sich einander endlich näher gekommen waren. Und diese Nähe genoss Ale sehr. Er genoss es, wie gut sie miteinander harmonierten und wie sich ihre Körper im Einklang bewegten. Beinahe so als wären sie füreinander geschaffen und Ale konnte nicht leugnen, dass dieser Gedanke unfassbar schön und beruhigend war. Zumindest für ihn. Er genoss allerdings auch, wie gut sich der nackte Oberkörper des Anderen auf dem Seinen anfühlte und auch die Weichheit von Baus Lippen. Oder dessen Geschmack. Und auch der Anblick, der sich ihm für einen Moment bot, genoss Ale und der Jüngere hätte wohl nie für möglich gehalten, dass sie irgendwann wirklich in diesem - oder irgendeinem - Bett landen würden. Natürlich hatte Aleron dies immer wieder gehofft und hatte es immer wieder versucht, doch wirklich geglaubt, dass sie es bis hierhin schaffen würden, hatte er es ganz sicher nicht. Nicht, nachdem der Andere ihn immer wieder abgeblockt und absolut desinteressiert gewirkt hatte. Von diesem Desinteresse war nun allerdings nichts mehr zu spüren, was Ale unfassbar gut gefiel. Den leidenschaftlichen Kuss, in welchen Thibault ihn verwickelte, erwiderte der Tätowierte nur zu gerne, schmiegte sich dabei noch ein wenig enger an den Älteren und beschloss nach einer Weile, dass er mehr wollte. Er wollte nicht nur die Lippen des Anderen schmecken, sondern auch dessen Haut und andere Körperteile des Älteren. Und so drehte er sich gekonnt mit dem Älteren, sorgte dafür, dass er nun über Bau gebeugt war und einen Moment ließ er den Kuss noch andauern, bevor er auch schon begann, mit seinen Lippen langsam hinab zu wandern. Sanft glitt er über die Kinnpartie, hauchte immer wieder kleine Küsse auf die Haut und wanderte schließlich noch ein wenig tiefer, damit er nun den nackten Oberkörper des Anderen mit seinen Lippen erkunden konnte. Und verdammt! Diese Situation war so viel besser als es sich Ale jemals hätte vorstellen können.