Der Cesari war in der Regel gut vorbeiretet und rechnete mit vielen Dingen. Damit, dass seine Cousine vor dem Haus seiner Eltern stehen würde, damit hatte er jedoch nicht gerechnet. Kein Wunder, lagen zwischen seinem und ihrem Haus eine mehrstündige Autofahrt. Und einige Jahre eines eher losen Kontaktes, seit ihre Eltern mit ihr weit weg von der Familie gezogen sind - und damit einiges an Unmut bei seinem Vater ausgelöst hatten. Doch für nichts davon konnte seine jüngere Cousine etwas, sodass er sich wirklich freute sie nun nach all der Zeit mal wieder in Person vor sich zu sehen. Entsprechend übermütig schlang er seine Arme um die Kleinere und wirbelte sie sogleich herum - Familie war eben Familie und mit Zai hatte er sich in früheren Jahren immer sehr gut verstanden. Und auch über die Jahre in Italien war ihr Kontakt zueinander nie vollständig abgebrochen. Dennoch wunderte sich der Mafiosi einw enig, weshalb sie völlig unangemeldet vor seiner Tür stand - und die Erklärung ließ ihn leise Seufzen. "Ach Zai..", er konnte den Familienärger quasi schon riechen. Immerhin hatte sein Onkel Gründe gehabt, seine Tochter fernab der Familie aufwachsen zu lassen und wenn Pas ehrlich war, konnte er es seinem Onkel nichteinmal verübelb, dass er sich für sein Kind ein ruhiges, sicheres Leben gewünscht hat. Dass seine Cousine das anders sah, würde jedenfalls für einigen Ärger sorgen. So viel stand bereits jetzt fest. "Natürlich bekommst du Asyl. Aber das befreit dich weder davon, meinem Vater Bescheid zu geben und dich bei deinem zu melden und zu sagen wo du bist. Sie machen sich bestimmt schon Sorgen.", wenngleich die vermutlich nicht weniger wurden, wenn ersteinmal bekannt war wo Zaira nun Unterschlupf gefunden hatte. "Jetzt komm' erstmal rein. Ich bin gerade am Frühstücken. Du bist also zur perfekten Zeit hier eingetrudelt.", erwiderte er lächelnd und griff nach ihrer Reisetasche, ehe er die Tür schloss und Zaira zu sich nach oben in die Wohnung führte. "Bist du die ganze Strecke allein gefahren?", erkundigte er sich und stellte die Tasche neben die Eingangstür, ehe er durch das Wohnzimmer zurück auf den Balkon ging, wo sie sich setzen und miteinander reden konnten.