Erneut begann der Lockenkopf zu lachen, als er die Worte des Unternehmers hörte. Um eine Erklärung oder Ausrede war Mateo ganz sicher nicht verlegen. Das musste man dem Älteren definitiv lassen. “Du hast dich so sehr daneben benommen, das hätte ich nicht mal im betrunkenen Zustand nicht nicht bemerken können.”, hielt er nun grinsend dagegen, meinte dies allerdings auch nicht unbedingt als Vorhaltung oder dergleichen. Im Moment wollte er Mateo einfach necken und er genoss, dass der Andere nicht direkt wieder explodierte, denn er konnte sich auch vorstellen, dass es dem Anderen nicht gefiel, wie das aktuelle Gespräch verlief. “Die Sache mit der fehlenden Erinnerung ist ein guter Ansatz, hätte passieren können.”, stimmte er schließlich zu und schmunzelte etwas, als Mateo weitersprach. “Eine Ausrede hast du immer parat, hm?”, wollte er nun wissen, bevor er auch schon mit den Schultern zuckte. “Aber was soll’s? Ist eben wie es ist. Nächstes Mal kannst du beweisen, dass du auch betrunken ein netter Kerl sein kannst.”, lächelte er dem Unternehmer nun zu und meinte dies auch vollkommen ernst.
Den restlichen Tag verbrachten sie schließlich mit den schöneren Dingen in Paris, sodass es sie gegen Abend in eine riesige Suite verschlug, wo ein leckeres Abendessen auf sie wartete. Und das Angebot von Mateo, dass sie auch hier übernachten können. Ein Angebot, welches der Lockenkopf zunächst ausschlagen musste, wollte er dem Anderen nicht noch mehr auf der Tasche liegen oder dafür sorgen, dass er so viel Geld für ihn ausgab, doch kaum hatte er die Worte ausgesprochen, sah er die Enttäuschung im Gesicht des Unternehmers und bereute es augenblicklich nicht doch die Klappe gehalten zu haben.
Schweigend und mit deutlichen Schuldgefühlen stand Valéry da, lauschte den Worten des Anderen und blinzelte etwas. Einmal. Zweimal. Und sogar ein drittes Mal, bis er scheinbar seine Stimme wieder zu finden schien.
“Du hast das Zimmer bereits für die ganze Nacht bezahlt, obwohl du hier nur Abendessen wolltest?”, wollte er nun wissen, allerdings auch um sicher zu gehen, dass er sich dabei nicht verhört hatte und der Lockenkopf konnte nicht fassen, dass Mateo so verschwenderisch mit seinem Geld war. Natürlich ging es ihm im Grunde nichts an, da es nicht sein Geld war, aber dennoch war es für ihn unbegreiflich, weswegen er sich kurz über das Gesicht fuhr. Dieser Kerl trieb ihn noch in den Wahnsinn! Gleichzeitig fühlte er sich aber auch ziemlich geehrt, was das Ganze nur noch komplizierter für ihn machte. “Wenn du es sowieso schon bezahlt hast, dann können wir auch gerne die Nacht bleiben. Ich dachte, dass du dafür auch noch extra zahlen musst und das…wollte ich nicht.”, gestand er dem Anderen nun ein, doch wenn es bereits bezahlt war, dann sprach nun wirklich nichts dagegen. “Und kein Kommentar dazu, okay?”, fügte er noch an, bevor er auch schon wieder zu Mateo sah, den er einen Moment musterte. “Und natürlich liegt es nicht daran, dass ich nicht mit dir in einem Bett schlafen will. Wie kommst du nur auf sowas?”, immerhin hatten sie doch bereits mehr als einmal in einem Bett geschlafen, warum hätte er nun auf einmal was dagegen haben sollen?