Hätte der Lockenkopf bereits vorab gewusst, dass das Zimmer bereits für die gesamte Nacht bezahlt worden war, dann hätte er das Angebot ganz sicher niemals ausgeschlagen. Wie hätte er das auch tun können? Eine Nacht in Paris mit Blick auf den Eiffelturm und ein anschließendes Frühstück auf einem süßen Balkon klang absolut perfekt. So perfekt, dass der Spanier schön blöd wäre, würde er sich das entgehen lassen. Und so gerne Valéry auch direkt ja gesagt hätte, hatte er dennoch auch an das viele Geld denken müssen, dass dieses Zimmer mit Sicherheit kosten würde und damit hatte er das Angebot nicht einfach so annehmen können. Nicht nur, weil es viel zu übertrieben war, so viel Geld für ihn auszugeben, sondern auch, weil er nicht so wirken wollte, als würde er den Anderen ausnehmen. Und als wäre all das hier absolut selbstverständlich für ihn, denn das war es ganz sicher nicht. Nichts davon nahm er einfach so hin.
Die Erklärung von Mateo, warum er dieses Zimmer für die ganze Nacht gemietet hatte, wenn er im Grunde nur zu Abend essen wollte, ließ sein Herz einen Moment warm werden und so schenkte er dem Unternehmer ein kleines Lächeln. “Und in einem Restaurant wären wir nicht alleine genug gewesen?”, wollte er nun schmunzelnd wissen und verstand natürlich auch, dass das nicht dasselbe gewesen wäre und sie hier in diesem Zimmer deutlich mehr Privatsphäre hatten. Manchmal konnte der Unternehmer wirklich süß sein. So wie jetzt mit dieser Erklärung.
Kaum hatte er die Einladung des Unternehmers angenommen, hellte sich sofort das Gesicht des Älteren auf, was ihn ein kleines Lächeln entlockte. Offenbar hatte Mateo wirklich nicht gelogen, als er vorhin gesagt hatte, dass er Einfluss auf ihn hatte. Schweigend lauschte er den Worten des Älteren und sah zu wie Mateo dabei näher trat, bevor er auch schon langsam nickte. “Mag ja sein und es ist auch nicht so, dass ich mich nicht freue oder nicht dankbar bin. So ist es nicht.”, begann er nun, denn er wollte unter gar keinen Umständen, dass der Andere dies hier falsch verstand. “Ich glaube nur nicht, dass ich es wirklich wert bin, dass du dein Geld für mich ausgibst. Und ich möchte einfach nicht, dass du es für mich verschwendest.”, doch noch ehe er zu Ende gesprochen hatte, ahnte er bereits, dass der Andere dies nicht verstehen oder nachvollziehen konnte. Mateo hatte in diesen Dingen einfach eine andere Ansicht als er selbst.
“Nein. Jetzt gerade möchte ich keinen Abstand zu dir haben.”, kam es dem Spanier ehrlich über die Lippen, während er den Anderen anlächelte und zuließ, dass Mateo die Arme um ihn legte, während er selbst seine Hände sanft auf die Brust des Anderen legte. Fast wie ein Liebespaar aus einem schnulzigen Film. “Mir egal, was wir zuerst machen, echt. Ich finde, dass du das entscheiden solltest. Schließlich habe ich entschieden, dass wir hier bleiben. Jetzt bist du auch mal dran.”, und damit grinste er den Unternehmer an und er hoffte wirklich, dass er so der Entscheidung ausweichen konnte.