Anders als mein Mitschüler machte ich mir keine Gedanken darüber, dass Paco meine Erwartungen nicht erfüllen könnte, was schlicht daran lag, dass ich keine Erwartungen hatte. Zwar gab ich mich regelmäßig irgendwelchen Fantasien hin, während ich mir schöne Stunden mit meiner rechten Hand machte, doch ich wusste natürlich, dass das lediglich Fantasien waren und ich war mir sogar noch sicherer, dass der richtige Sex noch viel besser sein würde. Allein schon deswegen, weil es nicht mehr nur meine Hand wäre, die meine Männlichkeit zu spüren bekam und weil ich Paco nackt vor mir sehen würde. So wie er wirklich aussah und nicht so wie ich dachte, dass er aussehen könnte. Und auch, wenn ich diese Erfahrung gerne direkt hier und jetzt gemacht hätte, wusste ich, dass ich darauf noch warten musste. Allerdings hatte ich keinen Zweifel daran, dass ich es schaffen würde. Irgendwann. Hartnäckig war schließlich mein zweiter Vorname. Der Kommentar mit dem Wickeltisch brachte mich für einen Moment zum Schmunzeln, doch etwas dazu sagen tat ich nicht, denn wir wussten wohl beide, dass dem nicht so war und ich zudem auch recht hatte. Oder Recht behalten würde.
Das nächste Thema war allerdings deutlich ernster und es gefiel mir auch sehr viel weniger als noch das Thema davor. Nicht einmal, weil es ernst war, sondern weil es mich an den Abend erinnerte, wo mich Paco vor einem schmierigen Typen retten musste und auch daran, dass ich diese unangenehme Sache meinem Bruder erzählen musste. Was das Ganze irgendwie nur noch schlimmer machte. "Glaube nicht, dass er darauf steht.”, ging ich nun auf die Worte des Mexikaners ein und seufzte leise. “Und wahrscheinlich hast du Recht damit, dass Tim dies wissen wollte, aber irgendwie..will ich es ihm nicht erzählen. Nicht, weil ich ihn nicht warnen will, sondern weil es einfach keine Geschichte ist, die man gerne herum erzählt.”, weil es mir einfach unfassbar unangenehm war, dass mir dies zum einen passiert war und ich zum andern nicht den Schneid gehabt hatte mich aus dieser Situation zu befreien.
Mit den nächsten Worten brachte Paco mich jedoch wieder zum Grinsen. “Du hast deine Freunde also einfach stehen gelassen, damit du Zeit mit mir verbringen konntest? Das ist beinahe süß.”, neckte ich meinen Mitschüler nun und blickte kurz in Richtung der Toiletten, nachdem ich die weiteren Worte des Mexikaners vernommen hatte. Natürlich glaubte ich dem Anderen kein Wort davon, dass er sich bereits einen anderen Typen ausgesucht hatte, dennoch beschloss ich, dass ich bei dieser Geschichte einfach mal mitspielen würde. War wohl das Mindeste, was ich tun konnte, wenn sich der Mexikaner schon solche Mühe mit der Geschichte gab. “Na wenn das so ist, dann schließe ich mich eurem heißen Debakel gerne an. Drei Leute sind immerhin besser als Zwei, hm?”, und ich war gespannt, wie Paco darauf reagieren würde, während ich ihn noch immer breit angrinste. “Na komm..wir sollten deinen Kerl nicht zu lange warten lassen.”, und damit griff ich einfach nach der Hand des Mexikaners, denn auch wenn ich wusste, dass auf der Toilette niemand warten würde, war es wohl keine schlechte Idee den Älteren mit aufs Klo zu schleppen, wo wir beide alleine sein würden und Dinge tun konnten. Sofern Paco sich darauf einlassen würde.