Obwohl Val die meiste Zeit ein ziemlicher Idiot und vielleicht auch etwas dümmlich war, wusste er dennoch ganz genau, dass in diesem Moment wohl nichts
schon gut war. Nicht, nachdem er die Reaktion des Anderen wahrgenommen hatte und den etwas traurigen Gesichtsausdruck sah. Oder bildete er sich diesen nur ein? Ganz sicher war sich Valéry nicht. Worüber er sich jedoch sicher war, war die Tatsache, dass seine Worte ziemlich daneben gewesen waren, wenngleich er sie so definitiv nicht gemeint hatte. Entsprechend schuldbewusst sah er den Unternehmer auch an und nickte langsam, nachdem er die Worte des Älteren vernommen hatte. “Okay.”, kam es ihm leise über die Lippen, während er leicht seine Schultern hängen ließ und das Gefühl hatte, dass er wohl das größte Arschloch auf der Welt war. Wie konnte er so etwas auch sagen, nachdem Mateo ihm diesen Tag geschenkt hatte? Und nachdem sie erst gestern den Streit ihres Lebens hatten?
Die Erwiderung von Mateo auf seine Worte hin ließ den Lockenkopf erneut nicken, denn natürlich glaubte auch er, dass es nun einfacher werden würde, aber deswegen würde es nun ganz sicher nicht ewig harmonisch sein. “Klar, denke ich auch, aber wir sind nicht dafür gemacht um ständig harmonisch zu sein. Abgesehen davon ist es bei keinem Paar oder keiner Wohngemeinschaft immer nur harmonisch.”, hielt er nun dagegen und zuckte dabei leicht seine Schultern, während er hoffte, dass er das hier irgendwie retten könnte. “Wir sind auch einfach viel zu große Sturköpfe dafür. Und ich bin ein zu großer Idiot der ständig das falsche sagt und alles noch schlimmer macht.”, schmunzelte Val nun in der Hoffnung darauf, dass er die Stimmung so ein wenig lockern konnte. “Habe dir aber wirklich nicht vor den Kopf stoßen wollen.”
Glücklicherweise bekamen sie dennoch noch die Kurve, ohne sich dabei erneut in die Haare zu bekommen. Und das Thema Duschen schien keines zu sein mit großem Potenzial zur Eskalation, sodass sich der Lockenkopf mit Freuden darauf konzentrierte. Bei der Antwort des Unternehmers schmunzelte Val ein wenig. “Hab ein wenig damit gerechnet, dass du das sagen würdest.”, gab er zu, schließlich unterhielt er sich hier mit Mateo Ortega. “Also dann gehen wir zusammen duschen.”, grinste er den Anderen nun an, während er sich auch schon in Richtung des Badezimmers bewegte, damit er dort angekommen, nicht nur große Augen über das Bad machen, sondern auch das Wasser anstellen konnte. “Das Badezimmer ist so hübsch, dass man hier glatt drin wohnen könnte. Also theoretisch.”, teilte er Mateo nun mit, nachdem er sich ihm wieder zugewandt hatte, während ein neuerliches Grinsen seine Lippen zierte und er schließlich damit begann, sich langsam auszuziehen. “Hier in Paris ist irgendwie alles so leicht, findest du nicht?”, und warum war es in Marseille nur gefühlt so unfassbar schwer zwischen ihnen? Eine Frage auf die Val keine Antwort fand.