Nachher, wenn sein Hirn nicht mehr von Endorphinen und Testosteron überflutet sein würde, würde er vielleicht weniger verklärt auf das blicken, was zwischen ihnen geschah. Denn rein objektiv betrachtet, war es wohl wirklich keine gute Idee mit einem ehemaligen Patienten zu schlafen. Sicher sprach für sie, dass sie ihre therapeutische Beziehung beendet hatten und er sowieso nicht viel über Aleron erfahren hatte, sodass es genau genommen eigentlich kein wirkliches Vertrauensverhältnis gegeben hatte, das er nun ausnutzen konnte. Das war zumindest das, womit er sich beruhigt hatte um eine Begründung dafür zu haben, dass er sich von Ale hatte mit nach Hause nehmen lassen. Tatsache war, dass er es einfach gewollt hatte. Zwar hatte er die Gedanken immer verdrängt, doch er hatte den Anderen vom ersten Tag an wahnsinnig attraktiv gefunden. Und er wäre wohl wirklich ein Idiot gewesen, wenn er diese sich ihm bietende Gelegenheit nun einfach hätte verstreichen lassen - wo doch so offensichtlich war, dass sie beide das Gleiche wollten.
Ihm gefiel, wie viel Zeit sich der Jüngere ließ. Ein wenig fühlte es sich an, als wäre sein Körper eine Landkarte und Ale tat alles daran, sich diese einzuprägen. Und alles, was er für den Moment tun musste, war es zu genießen. Er keuchte leise, als die warme Zunge über seine Brustwarze fuhr und gab ein Seufzen vor Lust von sich, als Ale sich über seine Seite hinab küsste. Ob er überhaupt eine Vorstellung hatte, wie sehr er ihn auf die Folter spannte? Verdammt, wenn sich die Berührungen an seinem Oberkörper schon so gut anfühlten, wie musste es wohl sein, wenn Ale endlich sein Ziel erreicht haben würden? Wie als hätte der Jüngere seinen Gedanken aufgeschnappt, öffnete er auch schon seine Hose und ließ seine Hand hinein gleiten. Die Berührungen ließen ihn aufstöhnen und eine Weile genoss er einfach, wie gut es sich anfühlte von Ale verwöhnt zu werden. Zumindest so lange, bis auch er endlich mehr von dem Anderen spüren wollte und diesen daher zu sich hinauf zog, damit er ihn nicht nur küssen, sondern ihm den Gefallen erwidern und sein bestes Stück in die Hand nehmen und ein wenig massieren konnte. Eine ganze Weile genossen sie einfach das Gefühl, sich gegenseitig zu verwöhnen, bis wohl auch Ale's Geduld aufgebraucht schien. Mit einem gierigen Glitzern erwiderte er den Blick in die Augen des Anderen, der ihm sagte, dass er nun definitiv mehr wollte. "Hast du Kondome da?", wollte er wissen und gab damit das Zeichen, dass er absolut nichts dagegen hatte, wenn sie nun ein wenig weiter gehen würden.