Dieses Jahr war mittlerweile wirklich zum Kotzen, wie der Amerikaner fand. So sehr er es versuchte – er kam nicht davon los immer wieder seine Gedanken an Dinge zu verschwenden, die sich offensichtlich erledigt hatten. Ein Umstand, der ihn zunehmend nervte. Erst recht jetzt, da sich seine Abreise nach Amerika für die Ferien drastisch verschoben hatte. Wo er für gewöhnlich direkt zu Ferienbeginn in den nächsten Flieger sprang, musste er jetzt noch eine knappe Woche warten, ehe er amerikanischen Boden unter den Füßen hatte. Eine ganze Menge Aktivitäten, bei denen er gern geholfen hätte, würde er verpassen. Weil beide Eltern aus unterschiedlichen Gründen flach lagen und ihn damit beauftragt hatten, sich um die Hunde zu kümmern. War ja an und für sich auch gar nicht schlimm und er kein kleines Kind mehr, das nicht verstehen konnte, wieso ausgerechnet er das machen sollte – dennoch nervte es ihn, dass er deshalb weniger Zeit in seiner Heimat verbringen konnte als geplant. Die Zwei konnten ja auch nichts dafür, das wusste er, das redete er sich auch immer wieder ein, trotzdem war das manchmal nicht so einfach wenn man ohnehin schon miese Laune hatte. Eine Laune, von deren Grund er nicht einmal erzählen konnte. Damals, bei Fleur, hatte man wenigstens gewusst, wieso er so war, wie er nun mal war. Jedem war klar gewesen, dass er Liebeskummer hatte. Verständlicherweise. Aber jetzt? Jetzt war alles irgendwie anders.
Eine willkommene Abwechslung war heute das geplante Treffen mit einem alten Freund. Er hatte Cei schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen, aber eigentlich hatten sie immer viel Spaß miteinander gehabt. Es gab keinen wirklichen Plan und auch kein Ziel, nur einen Treffpunkt und genau das war ebenfalls etwas, das den Amerikaner irgendwie freute. Alles konnte, nichts musste. Außerdem war es einfach cool einen alten Freund wieder zu sehen und zu reconnecten. Immerhin wusste er gar nicht so richtig, was bei seinem Kumpel in letzter Zeit so vor sich ging. Entsprechend konnte er auch gar nicht so recht sagen, wie diese Idee abzuhängen hergekommen war – es war eben einfach passiert.
Am Treffpunkt am Hafen angekommen, entdeckte er auch direkt den anderen und steuerte auf ihn zu. Natürlich war Cei bereits da, er selbst war ja auch ein paar Minuten später dran. So, wie es für ihn eben normal war, wenn er nicht gerade einen guten Eindruck machen wollte, was ohnehin eher auf der Arbeit sein Ziel war als in seiner Freizeit. Mit einem einfachen „Hey.“, grüßte er seinen Kumpel und ließ seinem Hund, den er kurz entschlossen mitgenommen hatte, die Chance so weit wie es die Führleine erlaubte vorzulaufen, um den Dunkelhaarigen schwanzwedelnd zu begrüßen. „Ich hab Masou einfach mal mitgenommen, ich hoff‘ das ist okay.“