Okay das war echt gruselig. Unweigerlich jagte mir ein kalter Schauer über den Rücken, als er mir ausgerechnet in dieser Situation genau den Kosenamen um die Ohren warf, den normalerweise meine Mutter für mich benutzte. Nicht, dass ich ihm das gesagt hätte – nicht jetzt. Allein der Gedanke das laut auszusprechen oder überhaupt über meine Mutter zu sprechen, wenn wir gerade im Begriff waren es zu treiben, war absolut abturnend. Also beließ ich es bei einem ziemlich deutlichen „Nenn mich nie wieder so.“ und beschloss, dass das reichen musste. Mindestens in diesem Moment.
Tatsächlich musste ich zugeben, dass mir vor allem gefiel, wie sehr es dem Franzosen zu gefallen schien, der sich mittlerweile wieder vorgebeugt hatte, um sich über mich herzumachen. Ich spürte sein Saugen, die Küsse, das Lecken, seinen warmen Atem auf meiner Haut und konnte nicht leugnen, dass es mich irgendwie doch ziemlich anmachte, wenn er sich so ausgiebig mit mir befasste. In dieser Hinsicht – dieses Geklette konnte ich trotzdem nicht leiden. Würde ich auch nie. Gerade aber war seine volle Aufmerksamkeit doch mehr als willkommen.
Ich ließ ihn einfach machen und genoss die Situation, mittlerweile nicht einmal mehr einen Gedanken daran verschwendend, was für Auswirkungen diese Nummer auf dem Herrenklo haben könnte. Würde sich schon alles einrenken. Davon war ich im Augenblick absolut überzeugt. So wie es war, war es richtig so. Sex war immerhin noch lange kein Heiratsantrag oder so, das war uns beiden klar. Ganz egal wie unterschiedlich unsere Ansprüche an Sexualpartner ansonsten zu sein schienen. Leider aber wurde mir selbst recht schnell deutlich, dass ich nicht mehr allzu lange brauchen würde, ehe zumindest ich kommen würde. Dafür war das Ganze hier natürlich auch ein Quickie – trotzdem war es irgendwie schade, wenn ich daran dachte, dass das hier danach bereits vorbei sein würde und ich wieder dazu übergehen würde, ihn abzuweisen. Weil es eben das war, was ich tat und womit ich mich weitaus wohler fühlte auch wenn es ihm nicht besonders schmecken würde. „Fuck, ich komme…!“, brach es plötzlich regelrecht aus mir heraus, ehe ich auch schon kurzerhand von dieser Welle aus Euphorie und Erleichterung übermannt wurde ohne, dass ich irgendwie dagegen hätte lenken können.