Bis zum gestrigen Tag hatte auch der Lockenkopf geglaubt, dass er nicht bei Mateo sein oder bleiben wollte. Für ihn war in all den Wochen mehr als klar gewesen, dass er abhauen würde, sobald er die Gelegenheit bekommen würde. Warum sollte er auch bei einer Person wie Mateo bleiben wollen? Und dann hatte er gestern die Gelegenheit gehabt. Mateo hatte ihn quasi aus dem Haus geworfen und mit einem Mal war dem Spanier bewusst geworden, dass er doch nicht gehen wollte und dass ihm Mateo überraschenderweise deutlich wichtiger geworden war in all der Zeit als er für möglich gehalten hätte. Wann und warum dies passiert war wusste Valéry nach wie vor nicht, aber das war vielleicht auch nicht so wichtig, denn viel wichtiger war die Erkenntnis gewesen, dass er das Haus nicht hatte verlassen wollen und vor allem auch, dass es ihn so gar nicht passte, wenn Mateo ständig neue Leute abschleppte. Und so hatte er die Gelegenheit verstreichen lassen und ihr im Grunde zum Abschied hinterher gewunken, denn Valéry war sich sicher, dass er diese Gelegenheit kein weiteres Mal bekommen würde - nicht, dass er dies zum aktuellen Zeitpunkt wollte.
Das Versprechen von Mateo, dass er abstinent bleiben würde, hatte die nötige Ruhe in ihrer Beziehung gebracht und vielleicht hatten sie einfach den gestrigen Knall gebraucht, damit es harmonisch zwischen ihnen werden konnte. “Du siehst es also anders, gut zu wissen.”, ging er auf die Worte des Unternehmers ein, dass er sich diese Grundsatzdiskussion für einen anderen Tag aufheben wollte. “Nutella natürlich nur mit Butter. Und es gibt mehr als einen Weg, mir die Schuhe zu zubinden?”, ging er noch auf die weiteren Worte ein und schmunzelte etwas.
Im Badezimmer angekommen war das vorige Gespräch jedoch vollkommen vergessen, stattdessen konzentrierten sich die beiden Männer auf die Nähe zueinander und darauf, den jeweils anderen die Hose auszuziehen, sodass sie sich schließlich lediglich in Boxershorts gegenüberstanden. Noch ehe er irgendwas hatte machen können, war Mateo direkt wieder dazu übergegangen, ihm sanfte Küsse auf die Schultern zu hauchen und sich schließlich einen direkten Weg nach unten zu bahnen, bis er vor ihm auf den Knien saß. Und natürlich ahnte der Lockenkopf bereits, was Mateo vor hatte, sodass er tief Luft holte, als der Unternehmer ihm die Shorts auszog und schließlich seine Länge betrachtete. Die Luft ließ er schließlich lautlos aus seinen Lungen entweichen, als sich Mateo schließlich seiner Mitte näherte und ihm einen Kuss auf den Oberschenkel gab, doch anders als erwartet erhob sich der Unternehmer schließlich einfach wieder und ließ den Lockenkopf irritiert zurück. “Geht es dir gut?”, konnte er sich die Frage dann doch nicht verkneifen, denn dieses Verhalten war so gar nicht Mateo typisch, sodass er sich wirklich fast Sorgen machte. “Aber okay.”, schmunzelte er nun, machte sich jedoch nicht direkt auf den Weg in die Dusche, sondern überbrückte die Distanz zu Mateo, damit er auch dem Unternehmer die Boxershorts ausziehen konnte, sollte der Andere ihn machen lassen.