el maricón
Geschrieben von CatchingPablo


Friends are like free therapy
Am Hafen
Mittags
Anna

31 Jahre

Kompliziert

Lehrer [Englisch]

Nord-Marseille

Calvert, Alexander

Mittelschicht
ist OFFLINE
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Zitat
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Es fühlte sich verrückt an diese Worte aus dem Mund seines alten Freundes zu hören. Auf Entzug. Unweigerlich schoss ihm dabei eine andere Person durch den Kopf, der genau das vermutlich auch gut getan hätte, doch statt sich daran aufzuhängen konzentrierte er sich auf die Dinge, die gerade wirklich wichtig waren. Es benötigte nur wenige Stichpunkte, die er sich merken musste, um zu wissen, was wohl passiert sein musste, damit sein Freund nun tatsächlich auf Entzug war. Die letzten Jahre liefen nicht gut. Jetzt Entzug. Offenbar war nicht so gut eine ziemliche Untertreibung, wenn er sogar geglaubt hatte den Menschen, die er Freunde nannte, etwas vormachen zu müssen. Als hätte es den Amerikaner interessiert, ob er nun erfolgreich war oder nicht. Das spielte gar keine Rolle – er war sein Freund. Ob nun reich und erfolgreich oder arm oder sogar Junkie. Er würde immer sein Freund sein, solang sie charakterlich zusammenpassten. „Ist doch okay.“
Das war das Erste, das ihm über die Lippen kam. Er wusste, dass er die Ausnahme war. Dass er sich glücklich schätzen konnte, ehrlich und aufrichtig behaupten zu können, nicht süchtig zu sein. Er hatte sich un d seinen Konsum absolut im Griff. Gekifft wurde vielleicht ein oder zwei Mal die Woche – wenn es besonders stressig war, vermutlich ein kleines bisschen häufiger. Alles andere war alle paar Jubeljahre einmal an der Reihe. Sein Kumpel aber schien dieses High wirklich zu brauchen. So sehr, dass er nun in dieser Situation war. „Du hättest doch ruhig sagen können, dass es nicht so läuft.“ Nicht nur, dass es Dakota herzlich egal war. Er war felsenfest davon überzeugt, dass es keinen richtigen Freund kümmerte. Dann unterstützte man einander eben und machte dem jenigen, der ein Problem hatte nicht noch extra das Leben schwer.
Sachte legte er eine Hand auf die Schulter des Jüngeren und drückte diese kurz, während er ihn anlächelte. Einfach weil er sah, dass seinem Kumpel wohl nicht dazu zumute war. Verständlicherweise. „Finde ich gut, dass du das machst, Cei. Echt. Das muss hart sein.“ Mehr wollte er dazu gar nicht sagen. Kein das wird sich lohnen oder dergleichen. Weil er es eben nicht wusste. Weil er es ihm nicht versprechen konnte. Er konnte sich lediglich vorstellen, dass es verdammt schwer war von so einer Abhängigkeit wieder weg zu kommen. Das eine Mal, das er versucht hatte das Rauchen aufzugeben, weil Fleur es so gewollt hatte, war schon hart genug gewesen. Wie schlimm es da war den richtig harten Drogen abzuschwören, wenn man eine Sucht entwickelt hatte, wollte er echt nicht wissen. „In dem Sinne kannst du auch immer zu mir kommen, wenn du ein bisschen Zuspruch oder so brauchst. Was auch immer man in der Situation halt gebrauchen kann.“ Dafür waren Freunde nun mal da. Oder?
13.11.2023, 14:40
#5


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RE: Friends are like free therapy - von Dakota Kincaid - 13.11.2023, 14:40



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