24 Jahre
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Drogendealer
Zentrum
Tietjen, Fabien
Mittelschicht
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Zufrieden glitt sein Blick zum Spiegelbild, betrachtete noch einmal eingehend sein Outfit, bevor er sich auch schon abwandte und sein Zimmer verließ. Die Wohnung lag wie ausgestorben da. Ams hatte die Wohnung bereits vor einer halben Stunde verlassen, während er eigentlich Zuhause hatte bleiben wollen, weil er eigentlich keine Lust auf Gesellschaft hatte. Doch einige Lustigmacher später hatte Ale seine Meinung doch noch geändert. Und so war er unter die Dusche gesprungen, hatte sich anschließend angezogen und stand nun auf dem Flur. Bereit, in das abendliche Stadtleben einzutauchen und seiner liebsten Bar einen Besuch abzustatten, wo er Stammgast war. Und er ging so oft dorthin , dass er nicht nur den Chef mittlerweile persönlich kannte, sondern sogar auch mit einigen Mitarbeitern dort befreundet war. Er liebte die dortige und ungezwungene Stimmung sehr, genoss die Gespräche, die irgendwann immer anfingen, und hinzu kam noch, dass die Preise absolut human waren. Der perfekte Ort also um den Abend zu genießen, wenn man Ale fragte. Nachdem er sich die Lederjacke übergeworfen hatte, griff er auch schon nach den Schlüsseln und verließ kurzerhand die Wohnung, um sich auf den kürzesten Weg zur Bar zu machen, während er sein Motorrad heute stehen ließ. Zwar war Aleron dafür bekannt, dass er auch gerne einmal ein Risiko einging und auch unter Alkoholeinfluss fuhr, doch heute wollte er lieber vernünftig bleiben und eventuellen Ärger lieber direkt vermeiden.
Anders als sonst war der Franzose am heutigen Abend nicht auf Krawall gebürstet. Er wollte sich einfach nur einen netten Abend machen, mehr nicht. Kein Streit, keine Schlägerei…nichts.
Zehn Minuten später betrat Aleron bereits die Bar und trat breit grinsend auf den Tresen zu, wo er sich auf einen der Hocker fallen ließ und dem Barkeeper die Hand zum einschlagen hin hielt, damit sie sich begrüßen konnten. “Bruder, du arbeitest zu viel, aber…ich bin froh darüber. Wer sollte mir sonst Gesellschaft leisten?”, begann er auch direkt das Gespräch, ließ für einen Moment den Blick über die halbvolle Bar schweifen, bevor er sich wieder an seinen Kumpel wendete. “Ich nehme ein Bier und einen Kurzen.”, bestellte er schließlich, trommelte dabei mit den Fingern leicht auf dem Tresen herum und erkundigte sich bei den Anderen nach einigen Neuigkeiten. Die anderen Leute waren für den Tätowierten absolut uninteressant, denn er war sich sicher, dass er davon sowieso niemanden kennen würde und falls doch, dann würde man ihn sicherlich irgendwann ansprechen. So war es immer.
Kaum hatte man ihm den Kurzen hingstellt, wurde dieser bereits ausgetrunken, bevor er sich kurz übers Gesicht fuhr und den Barkeeper ansah. “Dafür, dass der Laden heute recht gut besucht ist, ist die Stimmung ja richtig einschlafend.'', kommentierte er die Stimmung und grinste etwas, als der Andere ihm anbot, dass er doch für gute Stimmung sorgen könnte. “Glaube nicht, dass das heute so eine gute Idee ist.”, nicht, dass er besonders zimperlich war, aber die heutige Gesellschaft wirkte wie ein Haufen Spießer.
36 Jahre
Single
Psychologe / Praxisinhaber
Nord-Ost
Hamann, André
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Es gab diese Abende, an denen es den Therapeuten einfach unter Menschen zog. Er liebte seine Wohnung - und besonders die gemütliche Küche, in der er für gewöhnlich stundenlang sitzen konnte - doch manchmal brauchte er einfach noch ein wenig ungezwungene soziale Interaktion. Und genau deshalb hatte es ihn heute nochmal vor die Tür getrieben, nachdem er sich kurz frisch gemacht und seine Klamotten gewechselt hatte. Ohne ein wirkliches Ziel spazierte er durch die Straßen in Marseille und überlegte, wohin er gehen sollte. Kurz war da der Impuls einfach in seine Lieblingsbar um die Ecke zu gehen, doch stattdessen war er in die Bahn gestiegen und einfach mehr in Richtung Zentrum gefahren. Dort angekommen machte er sich auf die Suche nach einer Bar, die er noch nicht kannte. Er wusste nicht, woher dieses Bedürfnis kam, doch er wollte einfach nicht wieder die gleichen Gespräche führen und die selben Gesichter sehen wie sonst. Bau brauchte schlicht ein wenige Abwechslung in seinem Leben.
Als er schließlich eine Bar fand, die von außen einen ansprechenden Eindruck machte, betrat er diese ohne Umschweife. Kurz glitt sein Blick über die Einrichtung und die anwesenden Gäste. Der Laden war nicht überfüllt, aber auch nicht so leer, dass der Besitzer heute Abend rote Zahlen schreiben würde. Sie wirkte gemütlich und irgendwie familiär, jedoch ohne diese Atmosphäre, bei der man das Gefühl hat besser sofort zu verschwinden, weil man nicht erwünscht war. Es war nett. Und so schlenderte er an die Bar, an der er sich auf einen der Barhocker sinken ließ. Später würde er sich vielleicht bei einer Runde Billiard oder Dart ein paar neue Freunde machen, doch für den Moment wollte er nur einen Drink. Es dauerte einige Augenblicke bis der Barkeeper auf ihn aufmerksam geworden war. "Hey. Ich hätte gerne ein Bier.", bestellte er und schlüpfte im Anschluss aus der braunen Lederjacke, die er locker neben sich auf den Barhocker legte. Darunter trug er ein einfaches weißes T-Shirt, sodass die zahlreichen Tätowierungen auf seinen Armen gut zu erkennen waren. Leicht hob er das Gesäß an, damit er nach dem Portomonnaie greifen konnte und einen kleinen Schein heraus holte, damit er das Bier bezahlen konnte. "Danke. Stimmt so.", meinte er lächelnd und setzte das Bier an um zu trinken, während er seinen Blick erneut wandern ließ. Und dieses Mal blieb er an dem Kerl hängen, der nur wenige Plätze entfernt saß. "Aleron?", entfuhr ihm der Name schon fragend, ehe er sich Gedanken machen konnte ob es so klug war den Jüngeren auf sich aufmerksam zu machen.
24 Jahre
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Drogendealer
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Tietjen, Fabien
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Schweigend saß er da, nippte immer wieder von seinem Bier und beobachtete seinen Kumpel dabei, wie dieser nebenbei die anderen Gäste bediente. Und wann immer er gerade etwas Luft hatte, unterhielten sie sich einen kurzen Moment, bevor der Andere auch schon weiterarbeiten musste. Abgesehen von den Gesprächen, war dieser Aufenthalt hier nicht besonders spannend, dennoch genoss Ale die Ruhe in der Bar, wenngleich er sich beinahe sicher war, dass es ihn später doch noch in einen Club ziehen könnte. Für den Moment allerdings reichte ihm die Bar vollkommen.
“Hey, pass mal auf mein Bier auf…muss kurz für kleine Königstiger.”, sprach er den Barkeeper an, rutschte dabei vom Hocker und verschwand für einen Moment auf die Herrentoilette, wo er nicht nur etwas Wasser ließ, sondern sich auch etwas von dem weißen Zauberpulver gönnte, welches er immer bei sich trug. Mit geschlossenen Augen genoss er das Gefühl für einen Moment, bevor er die Toilette mit noch besserer Laune wieder verließ und sich wieder auf seinen Hocker setzte. “Hatte ehrlich gehofft, dass ich hier jemanden finden würde, der mir die Nacht das Bett wärmt, aber glaube nicht, dass ich hier heute Erfolg haben werde, hm?”, wandte er sich wieder an seinen Kumpel und trank einen großen Schluck von seinem Bier, während er ein weiteres Mal durch die Bar sah und einen Moment die Leute am Billardtisch beobachtete, die es allerdings nicht schafften seine Aufmerksamkeit dauerhaft auf sich zu ziehen. Und so unterhielt er sich erneut mit dem Barkeeper bis auch dieser seiner Arbeit wieder nachging und Ale sich stattdessen auf sein Handy konzentrierte, das er aus der Jackentasche gezogen hatte.
Eine ganze Weile las er irgendwelche Nachrichten, antwortete darauf und trank immer wieder von seinem Bier, bis ihn plötzlich jemand ansprach. “Hm?”, machte der Franzose schließlich, blickte von seinem Handy auf und in die Richtung, aus der die Stimme - die er nicht sofort erkannt hatte - kam und…erstarrte. Sofort hatte er ihren gestrigen Streit wieder vor Augen und er fragte sich wirklich, was der Andere zum Teufel nochmal hier tat. "Scheiße.", murmelte er leise vor sich hin, während er die Stirn in tiefe Falten legte. "Was machst du hier? Verfolgst du mich?", wollte er schließlich wissen, während er den Anderen eingehend musterte und tatsächlich hatte er den Therapeuten nicht unbedingt für einen Bargänger gehalten. "Oder ist das wieder ein…Krisenfall?", schmunzelnd nippte er am Bier, konnte aber die Sorge darüber, dass irgendwer aus der Bar herausfinden könnte, dass er zur Therapie ging, nicht gänzlich ignorieren oder abstellen. "Wie auch immer.", und damit wandte er sich bereits wieder ab, um einen weiteren Schluck zu trinken und den Blick wieder aufs Handy zu lenken.
36 Jahre
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Psychologe / Praxisinhaber
Nord-Ost
Hamann, André
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Während der Arbeit kam es ihm gerade darauf an, nicht allzu viel von sich und seinen Vorlieben Preis zu geben. Aus diesem Grund trug er meistens ein langes Hemd oder einen Pullover und auch die Brille, die er nicht unbedingt benötigte, die ihn aber bei der Arbeit am Computer unterstützte. Es ging ihm nicht darum sich zu verkleiden, doch er musste seinen Patienten auch nicht auf die Nase binden wer er war. Immerhin ging es in ihren Sitzungen nur um sie und nicht um ihn - und er fand, dass das Gespräch nur allzu schnell davon abgelenkt wurde, wenn man zu viel von sich offenlegte. Insofern hätte es ihn keinesfalls gewundert, wenn er die Gedanken von Aleron gekannt hätte. Der wirkte aber auch hauptsächlich überrascht und nicht unbedingt erfreut ihn hier wiederzusehen. Ein Umstand, den er ihm nicht verdenken konnte - auch Bau hätte nicht unbedingt viel Wert darauf gelegt den Anderen in seiner Freizeit - und so kurz nach ihrem Streit und dem Therapieabbruch bei ihm - heute wiederzusehen. Doch nun war es eben so und er hätte es überaus kindisch gefunden, wenn er so getan hätte als würde er Aleron nicht bemerken oder gar erkennen. Außerderm stand nunmehr, da zwischen ihnen keine Therapeut-Patienten-Beziehung mehr bestad, auch nichts mehr zwischen ihnen. Es gab also aus seiner Sicht keinen Grund, weshalb sie sich nicht normal unterhalten konnten. Nur legte der Andere darauf offenbar nicht besonders viel Wert.
Leise lachend schüttelte er den Kopf. "Nein, keine Sorge. Bin durch Zufalle hier herein gekommen. Aber wenn du willst, hab ich dich nicht gesehen.", und damit hob er nur etwas sein Bier um ihm zuzuprosten, ehe er einen Schluck nahm, seine Lederjacke einsammelte und sich damit in die Ecke mit dem Billardtisch verkroch. Dort legte er einen Euro an den Rand des Tischs und markierte damit, dass er die nächste Runde Spielen und bezahlen würde. Dabei machte er sich keine Gedanken, ob er am Ende Mitspieler finden würde. In der Regel fand sich eigentlich immer irgendjemand und so war es auch dieses Mal. Einer der Kerle, die vorher gespielt hatten - ein breitschultriger Typ mit dichtem Vollbart - bot sich an. Es war ein angemessener Gegner und das Spiel durchaus unterhaltsam - ebenso wie der Kerl, mit dem er Späße machte und sich locker unterhielt, während er sich über die Zeit zwei weitere Biere bestellte und versuchte möglichst wenig zu Aleron zu blicken.
24 Jahre
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Tietjen, Fabien
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Zufall? Ein Teil von ihm fand diese Erklärung logisch, der andere Teil allerdings glaubte nicht daran, dass dies ein Zufall war. Vielleicht, dachte Aleron bei sich, hatte der Therapeut es auch darauf angelegt, ihn hier zu finden? Immerhin kannte er seine Akte, wusste wo er wohnte und hätte mithilfe der gängigen Suchmaschinen leicht herausfinden können, dass es diese Bar in der Nähe gab. Aber würde Bau so etwas tun? Und wenn ja, dann..warum? Viel Sinn ergab dieser Gedankengang nicht, dennoch ließ sich der Gedanke nicht so einfach abschütteln, wie er es gerne hätte. Bevor er dazu noch etwas sagen konnte, prostete der Ältere ihm bereits zu und verschwand schließlich in die Ecke, wo der Billardtisch stand. Irritierte folgte er ihm mit seinem Blick, beobachtete, wie er sich zu den anderen Leuten gesellte und damit seine Theorie direkt zerstörte. Einen Moment beobachtete er Bau noch, bevor er sich wieder lieber wieder seinem Kumpel hinter der Bar widmete, allerdings nicht verhindern konnte, dass sein Blick immer wieder zu Bau wanderte. Aufmerksam beobachtete er dabei jede Bewegung, wie sich sein Therapeut mit den Anderen unterhielt und auch sah, wie diese miteinander scherzten oder gar lachten. Und je länger er ihn beobachtete, desto stärker wurde seine eigene Eifersucht, dabei wusste Aleron besser als jeder Andere, dass er gar kein Recht darauf hatte, eifersüchtig zu sein. Dennoch war er es. Konnte es einfach nicht verhindern.
Und so begann er sich angestrengt auf andere Dinge zu konzentrieren, leerte dabei zwei Flaschen Bier und fand mit einem Mal alles interessant. Dennoch konnte er nicht vergessen, dass Thibault noch immer in der Bar war. Nur wenige Meter hinter ihm und dabei Spaß mit irgendeinem anderen Kerl hatte, anstatt mit ihm. Weil er für ihn nicht gut genug war. Warum hätte er ihn auch sonst abblitzen lassen sollen? Ein weiteres Mal hörte er das Lachen aus der Ecke des Billardtisches und beschloss, dass es ihm reichte. Kurzerhand schnappte er sich seine neue Flasche Bier, rutschte dabei vom Hocker und schlenderte betont entspannt in die Ecke mit dem Billardtisch, wo er sich nah zu Thibault stellte und ihn einen Moment schweigend an blickte. “Kannst ruhig zugeben, dass du mich verfolgt hast.”, ergriff er schließlich das Wort, schmunzelte ein weiteres Mal und betrachtete den Mann vor sich eingehend. Und für den Bruchteil einer Sekunde blieb sein Blick an den zahlreichen Tattoos hängen, betrachtete die Motive einen kurzen Moment, bevor er dem Älteren wieder in die Augen sah. “Oder denkst du ernsthaft, dass ich dir das mit dem Zufall glaube? Du weißt wo ich wohne und dann suchst du dir zufällig eine Bar in der Nähe meiner Wohnung? Na, ich weiß ja nicht.”, schob er noch hinterher, trank erneut einen Schluck von seinem Bier und warf der Gesellschaft von Bau nur einen kurzen kühlen Blick zu. “Wie ich sehe, hast du sogar neue Freunde gefunden. Wie schön.”, kommentierte er das Ganze, schluckte die Spitze, die ihm auf der Zunge lag, gekonnt hinunter, bevor er wieder zu Bau sah. “Also…warum bist du hier?”, warum hatte er ihn aufgesucht? Hatte er vielleicht mit ihm reden wollen? Und warum tat er dies dann nicht? Fragen über Fragen und Aleron konnte nur hoffen, dass der Mann ihm zumindest einen Teil davon beantworten würde.
36 Jahre
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Psychologe / Praxisinhaber
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Hamann, André
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Thibault ahnte nichteinmal welche Gedankenkreise er mit seinem Auftauchen in dieser Bar bei seinem ehemaligen Patienten ausgelöst hatte. Immerhin hatte er sofort Abstand genommen und dem Anderen seinen Freiraum gelassen, während er sich selbst eine neue Bekanntschaft suchte. Und damit war er ziemlich erfolgreich gewesen, denn Christian - der vollbärtige breitschultrige Tischler - entpuppte sich als angenehme Bargesellschaft und einen ebenbürtigen Gegner beim Billiard. Zwar schlich sich sein Blick immer mal wieder zu Aleron, allerdings nur - so redete er sich ein - zufällig oder weil er abschätzen wollte wie lange er auf sein Bier würde warten müssen.
Womit er jedoch nicht gerechnet hatte, war das plötzliche Auftauchen von Aleron bei ihm am Billiardtisch. Überrascht blickte er ihn an, blinzelte kurz bei dessen Worten, und lachte dann. "Würde ich, wenn es so wäre. Aber es war wirklich Zufall. Ich bin in die Innenstadt gefahren und hab die nächstbeste Bar genommen, die mich angesprochen hat.", und so war er hier gelandet. Er konnte nur hoffen, dass das hier nun nicht ausarten würde. Der Jüngere hatte bereits bewiesen, dass er durchaus aus der Haut fahren konnte und eigentlich hatte Thibault wirklich nur einen ruhigen Abend in einer Bar haben wollen. Vielleicht hätte er sich dazu besser doch eine in seinem Viertel gesucht. "Ich bin hier um ein paar Bier zu trinken und Billard zu spielen.", beantwortete er die Frage und trat wieder an den Tisch, da er gerade dran war. Bevor er jedoch den Queue ansetzte, blickte er nochmal zu Aleron. "Ich hab noch eine Runde reserviert, wenn du mitspielen willst. Andernfalls würde ich vorschlagen, dass du dich zurück an die Bar gesellst und wir uns unabhängig voneinander einen schönen Abend machen.", er jedenfalls hatte das vor - auch wenn er ja irgendwie bezweifelte, dass Aleron es ihm so einfach machen würde. Dennoch konzentrierte er sich nun wieder auf das Spiel und setzte an die schwarze Kugel in die untere linke Ecke zu versenken. Und tatsächlich packte er es beim ersten Versuch, sodass er Christian angrinste. "Schätze ich habe gewonnen.", meinte er und grinste etwas, während ihm Christian zum Sieg gratulierte.
24 Jahre
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Tietjen, Fabien
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Das Lachen des Anderen irritierte Aleron, der sofort die Stirn runzelte. Was zum Teufel war daran nun so lustig? Er verstand es nicht, glaubte aber, dass sich Thibault von im ertappt fühlen könnte und daher vielleicht gelacht hatte. Dementsprechend erwartete er bereits, dass der Andere ihm Recht geben würde und doch tat er dies nicht. Stattdessen blieb er bei seiner Geschichte, während Ale den Mann skeptisch betrachtete. “Aha.”, machte er leise, wusste allerdings auch, dass er keinen Grund hatte, dem Anderen nicht zu glauben. “Komisch, dass du dich dann ausgerechnet für meine Lieblingsbar entschieden hast.”, aber natürlich hätte Bau nicht wissen können, dass er diese Bar am Liebsten hatte und hier eben bereits Stammgast war. Sie hatten schließlich nie darüber gesprochen. “Aber schön, dann war es eben ein Zufall.”, auch wenn er daran noch immer seine Zweifel hatte, daran nun aber festzuhalten, erschien ihm absolut bescheuert und kindisch. Die Antwort darauf, was er hier machte ließ Aleron ebenfalls nicken und so langsam kam er sich wirklich ziemlich lächerlich vor, während er sich fragte, was er hier eigentlich tat. Warum war er nicht an der Bar sitzen geblieben, sondern hatte sich ausgerechnet zu Thibault gesellen müssen? Wieso hätte er nicht einfach weiterhin so tun können, als würde er den Anderen nicht kennen? Aleron wusste weder eine Antwort auf die eine noch auf die andere Frage und doch konnte er sich nun nicht von dem Anderen entfernen. Konnte ihn nicht mit diesem komischen Kerl alleine lassen, während er selbst von dem Älteren ignoriert wurde und ständig bei ihm auf Ablehnung stieß.
Die nächsten Worte rissen ihn aus diesen Gedanken, ließen ihn leicht zusammenzucken und Ale begann sich zu fragen, was er dem anderen Mann getan hatte. Warum wollte er seine Gesellschaft nicht? Bereits am gestrigen Tag hatte Bau deutlich gemacht, dass er nicht an der Gesellschaft von Ale interessiert war, dass er für ihn nur ein Patient war und mehr eben nicht, doch weder gestern noch heute verstand der Franzose, warum der Andere ihn nicht kennenlernen oder sich zumindest mit ihm unterhalten wollte? Bislang hatte der Ältere schließlich nur über seine nicht vorhandenen Probleme reden wollen, aber nie über andere Dinge. Vollkommen gefangen in diesen Fragen blieb Aleron stehen, machte eher geistesabwesend Platz, während er ansonsten vollkommen weggetreten zu sein schien. Nur am Rande bemerkte er, dass Thibault weiter spielte, nahm wahr, dass dieser gewonnen hatte und doch dauerte es einen ganzen Moment bis Ale es wieder ins Hier und Jetzt schaffte. Bevor er eine dieser Fragen stellen konnte, kam ihm ein neuer Gedanke und auch, wenn er bislang nicht daran gedacht hatte, erschien ihm dies nicht völlig abwegig zu sein. Vielleicht war Thibault einfach nur sauer wegen gestern und hatte nur deswegen gesagt, dass sie sich getrennt voneinander einen schönen Abend machen sollten?
“Tut mir Leid wegen…”, begann er nun, erinnerte sich im letzten Moment noch an die neue Gesellschaft von Bau und warf diesem einen kurzen Blick zu, bevor er sich wieder auf Thibault konzentrierte. “...gestern.”, schloss er nun, gab damit nicht zu viel Preis und dennoch würde der Andere wissen, was Aleron meinte. Oder zumindest hoffte der Tätowierte das. “Warum willst du…”, doch bevor er die Frage zu Ende stellte, brach er diese ab, wollte dies nicht vor irgendeinem Fremden klären und hatte gleichzeitig Angst vor der Antwort, die darauf folgen könnte. Und so schüttelte Aleron den Kopf, während er sich bereits abgewandt hatte. “Vergiss es. Ich…stör euch nicht weiter.”, und auch, wenn er am liebsten bei Bau geblieben wäre, zwang er sich dazu zurück zur Bar zu gehen, wo er wieder auf einen der Hocker rutschte und niedergeschlagen mit seiner Flasche spielte.
36 Jahre
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Hamann, André
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Leicht hoben sich die Schultern zu einem sachten Zucken, während er den Billardqueue von der einen in die andere Hand nahm, als Aleron seine Verwunderung zum Ausdruck brachte, dass es Bau in die gleiche Bar verschlagen hatte wie ihn. "Haben wohl nicht nur bei Tätowierungen einen ähnlichen Geschmack.", antwortete er leichthin und mit einem Lächeln auf den Lippen. Das war schließlich nichts völlig ungewöhnliches - es war schließlich nur eine Bar und nicht die Wahl des Lieds, das man auf seiner Beerdigung spielen lassen wollte. Sollten sie auch dabei den gleichen Geschmack beweisen, wäre der Therapeur beeindruckt - allerdings auch erst dann. "Zufälle sollen vorkommen.", stimmte er Aleron zu.
Das Angebot, ihm bei einem Spiel Gesellschaft zu leisten, schien nicht als solches anzukommen. Stattdessen wirkte der Andere plötzlich wie in seiner eigenen Welt versunken, während der Dunkelblonde sein Spiel beendete. Sein Blick entfernte sich von Christian, der ihm zu seinem Sieg gratulierte, zu Aleron der nun neuerlich zu sprechen begann. Eine Entschuldigung. Überrascht hoben sich seine Brauen in der Erwartung zu vernehmen, was der Jüngere ihm sagen wollte. Eine Entschuldigung für sein Verhalten am gestrigen Tag - und damit war es nun an Bau völlig überrumpelt zu sein. Denn damit hatte er beim allerbesten Willen nicht gerechnet. Und noch bevor Thibault zu einer Erwiderung ansetzen konnte, da sprach Aleron auch schon weiter. Der Anfang einer neuen Frage wurde in den Raum gestellt, doch nicht beendet. Stattdessen schien es sich der junge de Villechet anders zu überlegen, teilte ihnen mit nicht weiter stören zu wollen und drehte sich auch schon um. Und Thibault hätte wirklich nicht Psychologie studiert haben müssen um mitzubekommen, dass irgendetwas Aleron ziemlich aufwühlte. "Entschuldige mich.", wandte er sich an den irritiert drein blickenden Christian, dem er seinen Queue reichte. "Das nächste Spiel geht auf mich, wenn du wen anders findest.", gab er damit zu verstehen, dass man nicht auf ihn warten musste, ehe er Aleron auch schon nachsetzte. Mit etwas Abstand lehnte er sich neben dem Anderen an die Bar und betrachtete ihn eingehend. "Du störst nicht. Hast du nicht mitbekommen, dass ich dich eingeladen habe mitzuspielen?", räumte er diesen Gedanken gleich mal aus der Welt, bevor der weiter zwischen ihnen stehen konnte. "Also.. warum will ich was?", kam er auf die angefangene Frage zurück, auf die er dem Jüngeren bislang keine Antwort hatte geben können.
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Kaum an der Bar angekommen, war er auch schon auf einen der Hocker gerutscht und seine Aufmerksamkeit vollkommen auf das Bier vor sich gelenkt. Er sah davon ab, noch einmal zu Bau und dessen Begleitung zu schauen, konnte sich aber dennoch nicht dagegen wehren, dass zumindest seine Gedanken zu seinem Therapeuten wanderten. Ehemaliger Therapeut, denn seit Gestern war er nicht länger Patient bei Bau und auch, wenn er es war, der dies gewollt hatte, konnte er sich noch immer nicht gänzlich an diesen Gedanken gewöhnen. Dies war zumindest im Moment auch nicht sein Ziel, wollte sich damit nicht weiter befassen und dachte stattdessen an das Gespräch zurück, welches er vor wenigen Minuten mit Bau geführt hatte. Ging noch einmal durch, was dieser zu ihm gesagt hatte und dachte auch noch einmal daran, dass er ihm gesagt hatte, dass er zurück an die Bar gehen sollte, damit sie sich getrennt voneinander einen schönen Abend machen konnten. Und egal wie sehr er die Worte auch analysierte, musste der Franzose zugeben, dass es in dieser Aussage nichts gab, was man falsch verstehen konnte. Er hatte es richtig verstanden und er wusste, dass es ihm egal sein sollte, wusste schon immer, dass er für Bau im Grunde ein Fremder war und natürlich war es klar, dass man nicht unbedingt mit seinen ehemaligen Patienten seine Zeit verbringen wollte. Natürlich verstand ein Teil von Ale diesen Umstand, wollte es akzeptieren und doch fragte er sich, warum es dann so unglaublich weh tat? Wie konnte es sein, dass der Andere es schaffte, ihn mit solchen einfachen Worten zu verletzen? Wie hatte er sich nur so angreifbar machen können? Gedanken, aus denen der Barkeeper ihn schließlich riss, als sich dieser erkundigte, dass das Gespräch wohl nicht gut verlaufen war und Aleron lediglich den Kopf schüttelte. Nicht gut gelaufen, war dabei noch nett ausgedrückt. “Nein. Der Langweiler hat sich schon entschieden, hatte keine Chance.”, ging er auf die Worte des Anderen ein, versuchte sich dabei an einem lockeren Grinsen, um sich nicht anmerken zu lassen, dass es ihn ziemlich vor den Kopf gestoßen hatte. “Sein Pech, aber ich denke, dass ich gleich verschwinden werde. Ist wohl doch kein guter Abend für mich um in einer Bar zu sitzen.”, und damit setzte er bereits die Flasche an, begann diese mit kräftigen Schlücke zu leeren und bemerkte dabei nur am Rande, wie sich jemand neben ihm an die Bar lehnte, während er zunächst nicht sehen konnte, dass es sich dabei um Bau hielt. Mit ihm hatte er auch am wenigsten gerechnet.
Entsprechend überrascht glitt sein Blick zu dem Älteren, kam allerdings nicht dazu, irgendwas zu sagen, denn da hatte Bau bereits das Wort ergriffen und bei seinen Worten, da schnaubte Ale leise. “Kein Grund zu lügen. Du hast gesagt, dass ich zurück an die Bar gehen soll, damit wir uns beide einen schönen Abend getrennt voneinander machen können. Das ist ein nett klingendes ‘Du störst’.”, ging er auf die Worte ein, versuchte dabei so entspannt wie möglich zu wirken und sich gar nicht erst anmerken zu lassen, dass der Andere es tatsächlich geschafft hatte, ihn zu verletzen. Diese Genugtuung würde er den Älteren nicht geben. Niemals. “Und dieser Bitte bin ich nachgekommen, also kein Grund für irgendwas.”, vor allem nicht, weil er im Moment auch einfach nicht mit Bau sprechen wollte. Nicht, nachdem er ihn so hatte abblitzen lassen. Und doch ging der Ältere nicht, sondern sprach ihn auf die Frage an, die Ale zwar angefangen hatte zu stellen, aber nicht zu Ende bringen können. “Warum willst du das wissen? Was soll das bringen?”, wusste Bau etwa, wie sehr es ihn getroffen hatte und wollte nun noch einmal nachtreten? Gedanken, die wie ein Stich ins Herz waren und ihn gleichzeitig auch wütend machten. Und dabei wollte er nicht wütend werden. Nicht jetzt, nicht hier, nicht heute. “Also gut: Warum willst du meine Gesellschaft nicht? Ich habe dir nie etwas getan. Nicht einmal gestern, als du der Grund für meine Wut warst. Und trotzdem blockst du mich ständig ab, gibst mir das Gefühl, dass ich es nicht Wert bin, in deiner Nähe sein zu dürfen und als wäre ich die Person, mit der man einfach nicht gesehen werden will. Und ich verstehe das nicht. Was ist dein Problem mit mir?”, verlangte er nun zu wissen, noch ehe er die Worte hatte zurückhalten können und obwohl er versucht hatte, so zu wirken, als wäre es ihm im Grunde egal und würde ihn nicht wirklich beschäftigen, schaffte er dies nicht. Und zeigte damit mehr von sich und seinem Innern als er gewollt hatte. “Ist dir vielleicht schon aufgefallen, aber ich komme nicht gut mit Zurückweisung zurecht. Besonders dann nicht, wenn es dafür keinen Grund gibt.”, fügte er noch leise an und bemerkte erst jetzt die Blicke, die ihm die Leute in der unmittelbaren Nähe zu warfen und die das Gespräch unweigerlich mit gehört hatten. Sofort senkte er den Blick für einen Moment, bevor er sich auch schon deutlich gestresst durchs Gesicht fuhr. “Scheiße…ich sollte gehen.”, und damit griff er bereits nach seiner Lederjacke, damit er sich diese über ziehen konnte.
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Bereits in ihren Sitzungen hatte Bau immer wieder die Erfahrung gemacht, dass man beinahe glauben konnte, Ale würde ihn absichtlich falsch verstehen wollen. Ganz gleich wie sorgsam Thibault seine Worte abgewogen hatte, in den meisten Fällen hatte Aleron sie falsch verstanden. Und so wunderte es ihn eigentlich nicht, dass es auch heute - ohne ein Threapeuten-Patienten-Verhältnis - genau so kam. "Dass dieser Teil nur die Alternative für den Fall war, dass du keine Lust hast mit mir Billard zu spielen, muss dir wohl entgangen sein.", entgegnete er und zuckte ein wenig mit den Mundwinkeln. Am Ende war es auch egal. Wichtig war, dass Aleron nun ein gewisses Interesse an einer Unterhaltung mit ihm bewiesen hatte. Etwas, was bisher nicht vorgekommen war. Entsprechend neugierig war der Therapeut auch auf die zweite Bemerkung, die sein ehemaliger Patient bewusst unausgesprochen gelassen hatte. Und auf Nachfrage vollendete Aleron seinen Satz sogar und schaffte es nun wirklich Thibault zu überraschen. Warum er seine Gesellschaft nicht wollte?
In ihren Sitzungen hatte Ale immer wieder Anspielungen gemacht, hatte die Gespräche bewusst sexuell werden lassen und versucht, seinen Therapeuten in persönliche Gespräche zu verwickeln. Bau hatte das als Versuch verstanden, die schmerzhaften Thematiken zu beenden und stattdessen von sich abzulenken. Jetzt jedoch wurde ihm klar, dass der Hintergrund für dieses Verhalten ein anderer war. Ganz offenbar hatte Aleron tatsächlich ein gewisses Interesse an ihm - Etwas, was er bisher aufgrund seiner Professionalität nicht hatte zulassen können. Doch jetzt war er nicht mehr der Therapeut von Ale. Man konnte ihm nichtmal vorwerfen, dass er irgendwelches Wissen über den Anderen hatte, das ihn in eine Machtposition brachte, denn Ale hatte sich ihren Gesprächen immer verweigert. Im Grunde wusste er also eigentlich nichts von dem Anderen außer, dass dieser eine Vorliebe für Tätowierungen hatte und leicht aus der Haut fuhr. So gesehen waren sie also nur zwei Kerle, die sich weitestgehend fremd waren. Und dieser Gedanke brachte ihn schließlich dazu, die Hand auszustrecken und auf den Oberarm des Anderen zu legen, um diesen vom Gehen zu abzuhalten. "Aleron.. warte.", bat er und schüttelte den Kopf. "Ich habe überhaupt nichts gegen dich. Ganz im Gegenteil. Und es tut mir leid, wenn ich dir dieses Gefühl vermittel habe. Ich habe nur verhindern wollen, dass sich unsere... Arbeitsbeziehung in eine unangemessene Richtung entwickelt. Aber jetzt.. gibt es diese Arbeitsbeziehung nicht mehr. Wie wäre es also mit einem Bier? Geht auf mich.", schlug er vor und schenkte dem Anderen ein Lächeln in der Hoffnung, dass er ihn davon wirklich vom Gehen würde abhalten können.
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