Marseille | |
Marseille
Marseille ist eine Hafenstadt in Südfrankreich. Sie befindet sich in einem Gebiet am Mittelmeer, welche die Provence genannt wird. In Marseille leben fast eine Million Menschen, was sie zur zweitgrößten französischen Stadt nach Paris macht. Im Jahr 2013 war Marseille zusammen mit Košice die Kulturhauptstadt Europas. Damals wurde viel Geld in die Verschönerung der Altstadt investiert, zum Beispiel baute man im Gelände des alten Hafens ein Museum über das Mittelmeer. Marseille wurde vor mehr als 2.000 Jahren von den damals vorherrschenden Griechen gegründet. Sie tauften die Stadt Massalia, von welchem der heutige Stadtname abgeleitet wurde. Als sich das Römische Reich bis nach Südfrankreich ausdehnte, wurde Massalia ein Teil der römischen Provinz Gallia Narbonensis. Vom Begriff 'Provinz' stammt der heutige Name Provence für den Landesteil ab. Nach dem Zerfall des Römischen Reiches gehörte die Stadt immer zu anderen Reichen und war nur kurz selbstständig. Seit dem Mittelalter gehört sie endlich zu Frankreich. Schon immer war Marseille ein wichtiger Ort für den Import und Export am Mittelmeer. Besonders bedeutend wurde die Stadt aber, als die Franzosen begannen, Kolonien in Afrika und Arabien zu erobern. Viele wertvolle Rohstoffe aus den fremden Ländern wurden auf dem Seeweg nach Marseille gebracht. Anderseits kamen auch viele Einwanderer von dort nach Marseille, weswegen es in der Hafenstadt heute viele Menschen mit arabischer und afrikanischer Herkunft gibt. Das Wahrzeichen der Stadt ist die Kirche Notre Dame de la Garde. Sie befindet sich auf einem Hügel am Stadtrand und sieht man sie schon von weit her. Sie ist eine berühmte Wallfahrtskirche. Nach dem Christentum ist der Islam die zweitwichtigste Religion in Marseille. Das Nebeneinander der beiden Glaubensrichtungen funktioniert nicht immer ohne Probleme. Die zweitgrößte Metropole Frankreichs gehört zu den gefährlichsten Städten des Landes, in allen Verbrechensstatistiken taucht sie unter den ersten zehn auf. Gewalt, Raub, Drogenhandel. Besonders in den nördlich gelegenen Wohnvierteln spielt Kriminalität eine große Rolle. Marseille war seit den 1950er Jahren durch Einwanderung geprägt; viele der Eingewanderten sind arm, arbeitslos oder finden nur ein Auskommen im Schwarzmarktbereich. Traditionelle Bereiche wie Schiffbau und Schwerindustrie bieten heute viel weniger Arbeitsplätze als früher. Der Drogenhandel sichert nicht selten ein Einkommen. Raubüberfälle werden häufig mit falschen Waffen, wie zum Beispiel Spielzeug- oder Schreckschusspistolen verübt. Seit 2007 wurden 350 Stellen bei der Polizei gestrichen. Nur einige wenige Einsatzkräfte überwachen den öffentlichen Raum rund um die Uhr. In den Vierteln um den Innenstadtbereich rund um den alten Hafen patrouillieren zudem Polizeieinheiten auf Mountainbikes, damit sie auch in den engen Gassen und auf den Treppen mobil sind. |